Afrika/Naher Osten: Gewerkschaften setzen gewerkschaftliche Aufbauarbeit bei chinesischen MNU fort
Die BHI-Gewerkschaften in der Region Afrika/Naher Osten haben sich vor zwei Wochen zusammengesetzt, um Möglichkeiten durchzusprechen, wie sie ihre Initiativen der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit bei multinationalen Unternehmen (MNU) aus China weiter fortsetzen können.
Bei einem zweitägigen Meeting am 3./4. November tauschten sich die Gewerkschafter des Netzwerks Chinesische MNU über die jüngsten Trends und Entwicklungen bei den MNU aus, die in chinesischer Hand sind. Hierbei lag ein Schwerpunkt auf einer Studie von Professor Trywell Kalusopa, die Tarifabkommen von Gewerkschaften mit chinesischen MNU und deren Auswirkungen auf die Rechte und das Wohlergehen der Arbeitnehmer untersucht hat.
Die BHI-Regionalvertreterin Crecentia Mofokeng erinnerte die Teilnehmer daran, wie wichtig es ist, die Beschäftigten bei chinesischen MNU in der Region gewerkschaftlich zu organisieren. Sie zitierte aus einer Entschließung, die auf der 4. BHI-Regionalkonferenz am 30./31. August angenommen wurde und die zu innovativer Gewerkschaftsarbeit bei diesen Unternehmen aufruft; sie erläuterte, dass die Entschließung mit den sieben Konvergenzen im Einklang steht, die auf dem letzten BHI-Kongress in Durban verabschiedet worden waren.
Es wurde besonders herausgestellt, dass das Netzwerk 22 Gewerkschaften aus 17 Ländern dabei helfen konnte, 81.657 Arbeitnehmer bei 217 Unternehmen zu organisieren. Außerdem unterstützte es beim Abschluss von 60 Tarifabkommen. In Afrika konnten Gewerkschaften neue Mitglieder bei großen staatlichen Unternehmen aus China werben, etwa bei der Sino Hydro Corporation, China Road and Bridge Corporation oder der China Harbour and Engineering Corporation.
Kathrin Meissner, die FES-TUCC-Direktorin für Subsahara-Afrika, gratulierte den BHI-Mitgliedsverbänden zu ihren Erfolgen bei der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit, insbesondere zur Unterzeichnung der neuen Tarifverträge, die sich während der Pandemie als besonders wichtig erwiesen haben, sagte sie. Sie bekräftigte, dass sie das Netzwerk und seine Studien auch weiterhin unterstützen werde.
An diesem Meeting nahmen 52 Teilnehmer aus 15 Ländern teil; es wurde außerdem ein regionaler Aktionsplan für 2022 verabschiedet, der Programme für den Aufbau von Kapazitäten vorsieht, die auf Internationale Finanzinstitutionen (IFI) ausgerichtet sind, einen Plan für die Erarbeitung eines Dokuments zu zentralen Rechten hinsichtlich der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit, die von chinesischen MNU eingefordert werden sollen, ein regionales Rahmenabkommen mit Sino Hydro und einen Leitfaden zu den Korruptionsbekämpfungsstandards der multilateralen Entwicklungsbanken.