Afrika und Naher Osten: Asbest ist eine ernste Bedrohung für den Arbeitsschutz
Die BHI Afrika und Naher Osten hat ihre Anti-Asbest-Initiative in der Region als Ergänzung zur Kampagne für die Anerkennung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz als grundlegendes Arbeitnehmerrecht verstärkt.
Bei einem virtuellen Treffen des Asbestnetzwerks der BHI am 18. Mai tauschten Bernhard Herold von Solidar Suisse Schweiz, Nigel Davies von CFMWEU-Australien und der südafrikanische Arbeitsschutzexperte Warren Manning im Wechsel ihre Erfahrungen mit der Kampagne zum Verbot von Asbest am Arbeitsplatz aus. Sie sprachen auch über das Rotterdamer Übereinkommen, einen multilateralen Vertrag über die gemeinsame Verantwortung bei der Einfuhr gefährlicher Chemikalien, und ihre 10. Vertragsstaatenkonferenz (COP), die im Juli dieses Jahres in Genf stattfinden wird.
Laut BHI müssten die Mitgliedsorganisationen in der Region in Vorbereitung auf die COP das Asbestnetzwerk als konstruktive Plattform nutzen, um sich auszutauschen und von den Erfahrungen der anderen zu lernen.
So wurde bei dem Treffen, an dem 62 Teilnehmer aus 20 Ländern Afrikas, des asiatisch-pazifischen Raums und Europas teilnahmen, der Beschluss gefasst, die nationalen Kampagnen gegen Asbest durch Einbeziehung der Länder und ihrer nationalen Regierungen zu intensivieren.
Außerdem wurde ein regionales Komitee zur Leitung der Kampagne gegründet, dem Jane Ragoo aus Mauritius vorstehen wird.
„Asbest ist für Arbeitnehmer ein lautloser Mörder. Es handelt sich um ein ernstes Gesundheits- und Sicherheitsproblem, das dringende Aufmerksamkeit erfordert, zumal wir die Mitgliedsorganisationen rund um den Globus weiterhin bitten, sich zu engagieren und Arbeitgeber davon zu überzeugen, unsere Erklärung zu unterzeichnen, in der die Bedeutung des Arbeitsschutzes anerkannt wird“, so Crecentia Mofokeng, Regionalvertreterin der BHI für Afrika und den Nahen Osten.
Berichten zufolge sind weltweit etwa 125 Millionen Menschen an Arbeitsplätzen Asbest ausgesetzt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr 107 000 Menschen, die an Arbeitsplätzen Asbest ausgesetzt waren, an asbestbedingtem Lungenkrebs, Mesotheliom und Asbestose.