Arbeitnehmerproteste wüten weiter in Peru

In Peru haben Gewerkschaften am 9. Februar einen Generalstreik organisiert, um gegen einen Parlamentsputsch im Dezember zu demonstrieren, mit dem die anderthalbjährige Regierungszeit des demokratisch gewählten Präsidenten Pedro Castillo beendet wurde. Die Arbeitnehmer forderten zum einen den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, die den vorherigen Präsidenten Castillo auf undemokratischem Wege abgelöst hat, und zum anderen Neuwahlen sowie den Erlass einer neuen Verfassung.


Die Gewerkschafter führten ihre Proteste den ganzen Februar über weiter und organisierten Großkundgebungen in Lima, Tacna, Arequipa, Puno und Cusco, über die in den Medien berichtet wurde. Bei vielen dieser Demonstrationen wurde von Seiten des Staates mit Gewalt reagiert, wodurch sich die politische Krise in Peru nur noch weiter verschärft hat.  


Die Gewerkschaften zeigen sich zutiefst alarmiert von der gewaltsamen Reaktion der Regierung Boluarte auf die Proteste. Darüber hinaus prangerten sie die verschiedenen Maßnahmen der Regierung an, mit denen die Arbeitnehmer von ihrem Protest abgehalten werden sollten, etwa ein Reiseverbot in die Hauptstadt, wo die größten Demonstrationen stattfanden, und die Weigerung, mit den Gewerkschaften in einen Dialog zu treten. Aktuellen Meldungen zufolge sind 60 Personen bei mehreren Aufeinandertreffen getötet worden, es gab 2.000 Verletzte und weitere 1.000 Demonstranten sind verhaftet worden. 


Die BHI-Mitgliedsverbände SUTRART, FETRACEPPE, SUTFACAP, SINTRACESANLO, SITRAFAPESA und CGTP bekräftigten deutlich, dass sie die Proteste so lange weiterführen wollen, bis es eine neue Regierung und Verfassung gibt. 


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