Australische Gewerkschaft fordert MNU zur Rückzahlung von Millionenhilfe auf

Die Gewerkschaft für die Bauindustrie, Forstwirtschaft, Bergbau und Energie in Australien (CFMEU) hat sich an den multinationalen Baukonzern CIMIC gewandt und die Rückzahlung von insgesamt USD 20 Mio. gefordert, die das Unternehmen im Rahmen des JobKeeper-Programms zu Beginn der Pandemie von den Steuerzahlern erhalten hat.  

Die CFMEU hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem berichtet worden war, dass CIMIC im letzten Jahr einen Nachsteuergewinn in Höhe von 620 Millionen Dollar verzeichnen konnte. Zudem zahlte das Unternehmen über Aktienrückkaufprogramme und Dividenden über 468 Millionen Dollar an seine Aktionäre aus.

„Das Programm JobKeeper wurde ins Leben gerufen, um während der Pandemie die Beschäftigung von australischen Arbeitnehmern zu gewährleisten, nicht um die Profite multinationaler Unternehmen zu garantieren und enorme Renditen an deren Aktionäre zu zahlen“, sagte Dave Noonan, National Secretary der CFMEU für die Bauindustrie.  

„CIMIC muss das wieder geraderücken und die Hilfen zurückerstatten, die das Unternehmen am Anfang der Pandemie über das Programm JobKeeper erhalten hat“, fügte Noonan hinzu. Der BHI-Mitgliedsverband wandte sich an den australischen Premierminister Scott Morrison, damit dieser seine Rechtsbefugnisse einsetzt, um CIMIC zur Rückzahlung der Gelder an die Bevölkerung zu zwingen.  

„Es könnte gut sein, dass die Arbeitnehmer in Australien sich verraten fühlen, wenn sie sehen, dass Scott Morrison versucht, über sein Omnibus-Gesetz ihre Löhne zu kürzen, aber gleichzeitig Hilfen in Millionenhöhe an höchst profitable Unternehmen herausgibt.

Hunderttausende Beschäftigte haben ihre Arbeit verloren oder ihnen wurden die Stunden gekürzt; sie werden es nicht einfach hinnehmen, dass ihr Leid dazu beigetragen hat, dass multinationale Unternehmen wie CIMIC massive Gewinne erzielen konnten“, so Noonan.  

BHI-Generalsekretär Ambet Yuson stimmte zu. „Wir sehen den Fall genauso wie die CFMEU. Es ist der Gipfel des Opportunismus und der Gier, wenn multinationale Unternehmen massiv von Unterstützung aus Coronahilfen profitieren, die von den Steuerzahlern aufgebracht werden, die es gerade schwer haben“, sagte er.  

„Angesichts der Pandemie müssen Regierungen die Arbeitsplatzsicherheit, Existenzlöhne und die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer deutlich über die enormen Gewinne von MNU stellen. Das sind sie den Arbeitnehmern ganz klar schuldig“, schloss Yuson.