Belarus nicht länger Gastgeber für Hockey-WM nach gewaltsamem Eingreifen bei Protesten


(Alexander Lukashenko, a hockey fan and player, failed to stage the biggest international event in Belarus since the country’s controversial August election./AFP)


Der Vorstand (Council) des Eishockey-Weltverbands IIHF hat die Entscheidung getroffen, die Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 nicht in Belarus stattfinden zu lassen; die Entscheidung ist die Konsequenz des gewaltsamen Durchgreifens bei Demonstrationen für Demokratie.  

Als gemeinsame Ausrichter der Eishockey-Weltmeisterschaft vom 21. Mai bis 6. Juni waren ursprünglich Riga (Lettland) und Minsk (Belarus) vorgesehen. Doch aufgrund der Reaktionen der belarussischen Behörden auf die Proteste im Land haben die langjährigen Sponsoren der Eishockey-WM, Nivea Men, Skoda und Liqui Moly, bekannt gegeben, dass sie das Sponsoring verweigern, sollten die Spiele in Minsk ausgetragen werden.

Die Demonstrationen in Belarus begannen im August 2020, als die Menschen aus Protest gegen massiven Wahlbetrug auf die Straße gingen. Friedliche Demonstranten mussten Gewalt und Unterdrückung ertragen und viele wurden verhaftet. Die Arbeitnehmer in Belarus haben sich der wachsenden demokratischen Bewegung angeschlossen und sind in Streik getreten; sie haben Protestaktionen organisiert, mit denen sie ein Ende der Gewalt und Neuwahlen im Land fordern.

BHI und EFBH erklärten gemeinsam ihre Solidarität mit den mutigen Gewerkschaftern und Arbeitnehmern in Belarus, die verschiedene demokratische und friedliche Aktionen organisiert haben, um gegen den mutmaßlichen Wahlbetrug in ihrem Land zu protestieren. Die BHI und ihre Mitgliedsverbände haben zudem die Union Europäischer Fußballverbände (UEFA) aufgefordert, sich vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu distanzieren, nachdem das Exekutivkomitee für seinen Kongress im März 2021 Minsk als Veranstaltungsort ausgesucht hatte.  

„Während der letzten fünf Monate haben Gewerkschafter und Arbeitnehmer auf der ganzen Welt die Proteste in Belarus genau verfolgt und auf jegliche Weise, die ihnen möglich war, ihre Solidarität mit den Protesten bekundet. Die Entscheidung des IIHF zeigt, dass demokratische Werte zu großen Sportveranstaltungen dazugehören. Wir sind der Meinung, dass die UEFA ihre Planungen für ihren Kongress in Belarus ebenfalls überdenken und alle weiteren Fußballspiele absagen sollte, die im Land geplant sind, um so gegen die weitreichenden Verstöße gegen die Menschenrechte zu protestieren. „Es darf keine „Lukaschenko-Spiele“ geben“, sagte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.  

„Die BHI ruft alle Organisationen, die in Belarus kommerzielle Interessen verfolgen, dazu auf, sich die Menschenrechtssituation im Land bewusst zu machen, den Arbeitnehmern zu ermöglichen, dass sie ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen und sich nicht auf den Vorwand der „verbotenen Streiks“ zurückziehen, um Arbeitnehmer zu entlassen oder zu bestrafen, die sich an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen“, schloss Yuson.