Beschäftigte bei Italcementi treten in Streik
Die Mehrzahl der Beschäftigten bei Italcementi in Rezzato (Italien) ist am 15. April in einen vierstündigen Streik getreten, um gegen das Verhalten des Managements gegenüber den Arbeitnehmern und gegen die sich immer negativer entwickelnden Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen im Unternehmen zu protestieren.
Die Beschäftigten machten deutlich, dass die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern jederzeit zivil und respektvoll ablaufen müssen. Unter Bezugnahme auf Paragraph 65 des nationalen Übereinkommens für die Branche wiesen sie darauf hin, dass die Vorgesetzten immer aufgefordert seien, ihre Funktion im Unternehmen zu erfüllen und den Mitarbeitern mit Respekt, Offenheit und einem Sinn für Zusammenarbeit zu begegnen.
Die streikenden Arbeitnehmer sind Mitglieder von FILCA CISL und FILLEA CGIL, die ihrerseits BHI-Mitgliedsverbände sind. Sie betonten ebenfalls, dass das Unternehmen dringend über eine Aktualisierung der internen Verhaltensregeln zu Covid-19 sprechen muss, die auf die Gesundheit und Sicherheit abzielen, damit auch die Bestimmungen aus dem Übereinkommen zwischen den Verbänden vom 6. April einbezogen werden und auf die im Werk Rezzato festgestellten Probleme eingegangen wird.
Die Beschäftigten sagten, es sei wichtig, im Kontext der Infektionen über den „engen Kontakt“ zu sprechen; außerdem müsse das Unternehmen die Mitarbeiter mit Schnelltests auf Corona testen, wenn sie direkten Kontakt zu Infizierten gehabt haben, damit sich das Virus an der jeweiligen Arbeitsstätte nicht ausbreitet.
Die BHI signalisierte ihre Unterstützung für die streikenden Arbeitnehmer und sagte, Italcementi müsse durch positives Verhalten und eine Kultur des Dialogs zwischen Gewerkschaftern und Unternehmensführung Respekt für seine Beschäftigten zeigen. Darüber hinaus müsse das Unternehmen alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Arbeitnehmer vor Covid-19 zu schützen.
Italcementi ist ein multinationales Unternehmen aus Italien, das Zement, Transportbeton und Zuschlagstoffe produziert. 2015 erwarb HeidelbergCement 45 Prozent an Italcementi. Die Gewerkschaften erklärten, dass die Probleme bei den Beziehungen mit dem Arbeitgeber und bei den Arbeitsbedingungen im Werk Rezzato erst mit der offiziellen Fusion der beiden Firmen 2016 begonnen haben.