BHI begrüßt Fortschritte beim IOK
Am 10. Dezember 1946 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. An diesem Datum wird alljährlich der Internationale Tag der Menschenrechte begangen. In diesem Jahr begrüßt die BHI deutliche Fortschritte hinsichtlich der Achtung der Menschenrechte durch das Internationale Olympische Komitee (IOK) und eine Chance für die Arbeiter, die diese Sportveranstaltungen möglich machen.
Am 3. Dezember veröffentlichte das Internationale Olympische Komitee (IOK) auf seiner Webseite einen Artikel mit der Überschrift “IOC Moves Forward with its Human Rights Approach” (etwa: IOK bringt seine Maßnahmen für die Menschenrechte weiter voran). Darin wird über Schritte berichtet, die bereits ergriffen worden sind, um die Verantwortung des IOK hinsichtlich der Menschenrechte bei seinen Tätigkeiten zu thematisieren, unter anderem durch die Einrichtung einer Einheit für Menschenrechte und Gespräche mit Fachleuten, Menschenrechtsgruppen und Gewerkschaften.
Im Rahmen dieser Bestrebungen hat das IOK einen umfassenden Bericht in Auftrag gegeben, verfasst von HRH Prinz Zeid Ra’ad Al Hussein, früherer Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, und Rachel Davis, Vizepräsidentin von Shift, einer beratenden Organisation zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die im Juni 2011 einstimmig vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedet wurden. report by HRH Prince Zeid Ra’ad Al Hussein, a former Chief of Human Rights in the United Nations and Rachel Davis, Vice President of Shift, which provides advice on the UN Principles on Business and Human Rights, unanimously adopted by the UN Human Rights Council in June 2011.
In diesem Bericht werden mehrere wichtige Empfehlungen für eine umfassendere, kohärente und funktionsfähige Menschenrechtsstrategie und entsprechendes Handeln ausgesprochen. Darunter sind folgende Punkte:
Klare Positionen zur Verantwortung im Bereich Menschenrechte beziehen, etwa durch Änderung von zentralen IOK-Dokumenten;
Die Achtung der Menschenrechte wird in der gesamten Organisation absorbiert, so dass sie bei Entscheidungen automatisch mit beachtet wird;
Risiken für die Menschenrechte feststellen und dagegen vorgehen: über bessere Due Diligence, Konsultationen und Zusammenarbeit mit den Nationalen Olympischen Komitees; sowie
Fortschritte beim Umgang mit den Menschenrechten nachverfolgen und kommunizieren.
Die BHI verteidigt im Rahmen ihrer langjährigen Kampagne für Sport und menschenwürdige Arbeit die Rechte und Arbeitsbedingungen derjenigen Arbeiter, die beim Bau der Sportstätten für die Olympischen Spiele beteiligt sind, ebenso wie wir dies bei der FIFA machen. Im Fall der FIFA ist aus unserer Kampagne eine gute Zusammenarbeit mit Blick auf die WM 2022 in Katar geworden.
Die BHI hat mit ihren Mitgliedsgewerkschaften zusammengearbeitet, um unter anderem herauszufinden, was in den Sektoren Bau und Baumaterialien passiert, ob die Arbeitnehmer das Recht haben, sich gewerkschaftlich zu organisieren und zu verhandeln, ob die Löhne pünktlich gezahlt werden, wie Wanderarbeitnehmer behandelt werden und wie es um die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (Arbeitsschutz) bestellt ist. Die Erfahrungen der BHI mit den Olympischen Spielen waren bisher gemischt und hängen größtenteils von der Bereitschaft der Nationalen Olympischen Komitees zur Kooperation ab.
So hat etwa das lokale Organisationskomitee für die Spiele in Tokio nächstes Jahr nichts mit den Informationen gemacht, die zu schwerwiegenden Arbeitsschutzrisiken zusammengetragen worden waren, und hat Gespräche mit der BHI und den japanischen Baugewerkschaften verweigert. Auf der anderen Seite hat das lokale Organisationskomitee in Frankreich für die Spiele 2024 die Gewerkschaften schon von Anfang an involviert und eine Sozialcharta verabschiedet, in der die wichtigsten Menschenrechtsthemen enthalten sind, auch die Arbeitnehmerrechte.
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson begrüßte die vom IOK berichteten Fortschritte und die Empfehlungen an das IOK für eine Menschenrechtsstrategie. Er betonte, dass der Expertenbericht darauf hinweist, dass „das IOK [..] kreativere Partnerschaften entwickeln [muss], etwa mit Gewerkschaften, um Risiken für die Menschenrechte in Verbindung mit den Spielen zu erkennen und anzugehen.“ Weiterhin sagte er, der Inhalt des Berichts sei ausgezeichnet, doch „wenn die Empfehlungen angewendet werden und etwas bewirken sollen, muss es eine Zusammenarbeit geben.
Der stellvertretende BHI-Präsident Dietmar Schäfers erklärte: „Unser Ziel ist es, die Rechte, Arbeitsbedingungen und Würde der Arbeitnehmer zu verteidigen. Um dieses Vorhaben zum Erfolg zu führen, möchte die BHI solche „kreativen Partnerschaften“ in unseren Branchen mit dem IOK eingehen. Wir sind nicht daran interessiert, nur aus der Entfernung unsere Meinung kundzutun, sondern wir wollen die Ärmel hochkrempeln und vor Ort Fakten schaffen, dort, wo es darauf ankommt. Wir sind der festen Überzeugung, ganz im Sinne des olympischen Geistes, dass die Achtung der Menschenrechte ein elementarer Bestandteil ist, wenn über den Sport eine bessere Welt entstehen soll.