BHI begrüßt Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 durch UK und San Marino
Das Übereinkommen Nr. 190 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt ist von zwei weiteren Ländern ratifiziert worden, so dass nun insgesamt 12 Länder die Maßnahme ratifiziert haben.
Am 7. März hat das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland die Ratifizierungsurkunde dieses Übereinkommens beim Generaldirektor der ILO hinterlegt. Damit ist es das dritte Land in Europa, welches das ILO-Übereinkommen Nr. 190 ratifiziert hat.
Am 14. April hat die Republik San Marino ihrerseits die Ratifizierung des Übereinkommens bei der ILO vorgelegt und ist damit das aktuellste Land und das vierte in Europa, das dieses Instrument ratifiziert.
Dr. Thérèse Coffey (MP), Kabinettsministerin im Ministerium für Arbeit und Rente im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland, sagte, dass niemand Gewalt und Belästigung ausgesetzt sein sollte, insbesondere nicht in einer Situation, in der man einfach nur seiner Arbeit nachgeht. „Ich freue mich, heute die Ratifizierung des ILO-Übereinkommens gegen Gewalt und Belästigung durch UK bekannt geben zu dürfen. Es ist das erste internationale Abkommen, mit dem das Recht auf eine Arbeitswelt ohne Gewalt und Belästigung anerkannt wird“, sagte Coffey bei der feierlichen Hinterlegung der Ratifizierungsurkunde bei der ILO in Genf.
Der Arbeitsminister der Republik San Marino, Teodoro Lonfernini, wies darauf hin, dass es notwendig ist, dem Problem der Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt auch weiterhin Aufmerksamkeit zu widmen und sagte, „die Regierung, die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände bereiten derzeit einen nationalen Mehrjahresplan für die Eliminierung von Gewalt, Belästigung und geschlechtsspezifischer Diskriminierung in der Arbeitswelt vor, wobei sie einen inklusiven Ansatz verfolgen, die ergänzenden Rollen und Funktionen aller Akteure einbeziehen und sich an den Bestimmungen des Übereinkommens orientieren.“
Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) begrüßte die jüngsten Ratifizierungen und bezeichnete sie als bedeutende Fortschritte beim Kampf für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplatz.
„Die Ratifizierungen durch UK und San Marino dienen als wichtige Inspiration bei unserem weiteren Einsatz im Rahmen der Kampagne, mit der wir weitere Länder zur Ratifizierung dieses Übereinkommens bewegen wollen. Unsere Mitgliedsverbände, Partner und Verbündeten werden nicht ruhen, bis dieses Übereinkommen universell ratifiziert ist und die geschlechtsspezifische Gewalt, Diskriminierung und Ungleichheit in der Arbeitswelt zu einem bloßen Schatten einer alten, patriarchalischen Vergangenheit geworden sind“, sagte die BHI.
Photos: ILO