BHI: Impfungen für alle Wanderarbeitnehmer

Alle Arbeitsmigranten sollten Zugang zu den sichersten und wirksamsten Impfstoffen gegen Covid-19 haben.

Diese Aussage traf BHI-Generalsekretär Ambet Yuson bei einer Diskussion über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Wanderarbeitnehmer im Nahen Osten während des 13. Globalen Forums zu Migration und Entwicklung (GFMD) am 18. Januar, das von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgerichtet wurde. 

Die Veranstaltung wurde von der schwedischen Botschaft in Abu Dhabi organisiert und stellte die Sichtweisen und Erfahrungen der staatlichen Akteure und der internationalen Organisationen in den Mittelpunkt, als Vertreter sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber, und stellte verschiedene Maßnahmen zur Diskussion, wie auf die weltweite Gesundheitskrise reagiert werden kann.  

“Wir fordern eine Impfung für alle Arbeitnehmer, unabhängig von ihrem Einwanderungs- oder Beschäftigungsstatus“, sagte Yuson. „Arbeitnehmer in der Bauindustrie, die bei Subunternehmen beschäftigt sind, ebenso wie Arbeitnehmer im Gastgewerbe, die von Personalvermittlungsagenturen angestellt werden, gehören zu den schutzlosesten Gruppen unter den Migranten; viele von ihnen laufen Gefahr, in den Status der undokumentierten oder irregulären Migranten abzurutschen oder unter den ersten zu sein, die entlassen werden“, fügte er hinzu.  

 
 
“Oft haben sie nur sehr eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, kein Einkommen und keine Ressourcen, während sie auf ihren Rückflug nach Hause warten; sie können keine Rechtsberatung für ihre Forderungen in Anspruch nehmen und wenn sie eine Klage einreichen, dann haben sie die nötigen Mittel nicht, im Land zu bleiben, bis die Entscheidung des Arbeitsgerichts vorliegt; zudem läuft ihr Visum aus und sie dürfen nicht länger rechtmäßig im Land bleiben. Dies sind typischerweise die Arbeiter, die außen vor sind“, erläuterte Yuson. 

Die BHI rief außerdem dazu auf, die Empfehlungen von Experten der Vereinten Nationen an die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zu unterstützen, schnellstmöglich auch sichere und gesundheitsfreundliche Arbeitsbedingungen als eines der grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit anzuerkennen und zu verabschieden. Der globale Gewerkschaftsverband sagte, das Übereinkommen über Wanderarbeitnehmer sowie das ILO-Übereinkommen Nr. 143 müssen jetzt ganz oben auf der Agenda stehen, um schnell ratifiziert und in nationale Gesetze übertragen zu werden.  

Die BHI sprach zudem an, dass ein neuer internationaler Mechanismus für weltweiten Sozialschutz das Problem der unbezahlten Löhne angehen könnte. Wie der Gewerkschaftsverband berichtete, hat die Nichtzahlung von Löhnen während der Corona-Krise sprunghaft zugenommen.

Außer Yuson sprachen bei der Veranstaltung zudem H.E. Nasser Thani al Hamli, Minister für Human Resources and Emiratization, Vereinigte Arabische Emirate, H.E. Silvestre Bello, Minister für Arbeit und Beschäftigung, Philippinen, Dr. Ruba Jaradat, Regional Director der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im Regionalbüro für die Arabischen Staaten (ROAS), Roberto Suárez Santos, Generalsekretär des Internationalen Arbeitgeberverbands (IOE) sowie Elizabeth Tang, Generalsekretärin des Internationalen Verbands der Hausangestellten (IDFW).