BHI-Mitgliedsverbände in Indien und Nepal mit verschiedenen Aktionen am Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni.

Die Gewerkschaften betonten, dass gemeinsame Aktionen notwendig sind, um Kinder vor Misshandlung und ihren Familien zu schützen, die durch die Corona-Krise negativ betroffen sind. Dies fiel zusammen mit einem Statement der BHI, in dem ein Ende aller Formen von Kinderarbeit bis 2025 gefordert wird, im Einklang mit dem Ziel 8.7 der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN).

In Uttar Pradesh, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens, hat die Gewerkschaft Uttar Pradesh Grameen Mazdoor Sangathan (UPGMS) eine neun-Punkte-Charta mit Forderungen an den Chief Minister des Bundesstaates eingereicht. Mit der Charta wird die Regierung dringend aufgefordert, zu gewährleisten, dass es in keiner Branche und auch nicht entlang der Lieferkette Kinderarbeit gibt, dass das Programm für Mittagessen verstärkt wird, um Fälle von Fehlernährung bzw. Unterernährung zu vermeiden, besonders während der Phase der Ausgangssperre, und dass eine Datenbank von Kindern unter 18 Jahren vorbereitet und aktualisiert wird, welche auch die Familien von Arbeitsmigranten einschließt, die jetzt in den Bundesstaat zurückgekehrt sind. Außerdem sollen Anmeldekampagnen für Schulen durchgeführt werden, um Schulabbrüche zu verhindern und sicherzustellen, dass Kinder im schulfähigen Alter angemeldet sind und weiterhin zur Schule gehen. Zudem solle das bestehende rechtliche Rahmenwerk zu Kinderarbeit und Bildung strikt umgesetzt werden und Gewerkschaften sowie Gruppen der Zivilgesellschaft sollen als Teil gemeinsamer Aktionen eingebunden werden, um das Problem der Kinderarbeit anzugehen. Die UPGMS berief außerdem ein Treffen aller wichtigen Amtsträger auf bundesstaatlicher Ebene und Distriktebene ein, um durch gewerkschaftliches Handeln das Problem der Kinderarbeit zu verringern und sicherzustellen, dass Arbeitnehmer und ihre Familien mit den staatlichen Hilfsprogrammen in Verbindung gebracht werden.  

Die Gewerkschaft Bhatta Mazdoor Sabha (BMS) im Bundesstaat Punjab hielt eine Zusammenkunft in ihrem Gewerkschaftsbüro ab, an der Gewerkschaftsmitglieder und Vertreter der Gesellschaft teilnahmen, um für Kinderarbeit und gemeldete Verletzungen der Kinderrechte zu sensibilisieren. Im Bundesstaat Bihar wurde der Tag von der Gewerkschaft Hind Khet Mazdoor Panchayat (HKMP) an zwei von der Gewerkschaft betriebenen Schulen für Kinderarbeiter begangen, Salguri und Belgachhi, in den Distrikten Kishanganj und Purnea. Die Gewerkschaft organisierte kurze Rallyes und einen Wettbewerb für Kinder, bei dem sie Poster selber erstellen konnten, um so in den Schulen und ihrem Umfeld auf das Problem aufmerksam zu machen.  

Auf der anderen Seite nutzten diejenigen Gewerkschaften, die aufgrund der Ausgangssperren in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt waren, die traditionellen und sozialen Medien, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Unter diesen Gewerkschaften waren zum Beispiel die Construction Labour Union (CLU) im Bundesstaat Bihar, die Rajasthan Patthar Khan Nirman Mazdoor Sangathan (RPKNMS) im Bundesstaat Rajasthan und der Ausschuss der BHI-Mitgliedsverbände in Nepal (BHI-NAC), der das Thema Kinderarbeit in seinen Diskussionen über die Verstärkung der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit und die Kontaktaufnahme inmitten der Corona-Krise aufnahm.

Die Aktionen der Gewerkschaften wurden von einem breiten Medienecho begleitet, sowohl der Printmedien als auch der audio-visuellen Medien.