BHI plant Besuch in Kolumbien zur Einschätzung der Menschenrechtslage
Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) hat ihre Absicht geäußert, eine Gewerkschaftsdelegation nach Kolumbien zu entsenden, um sich vor Ort ein Bild von der sich verschlechternden Menschenrechtslage zu machen.
In einer gemeinsam Erklärung mit dem Gesamtamerikanischen Gewerkschaftsbund (TUCA) und anderen globalen Gewerkschaften herausgegebenen Erklärung erklärte die BHI, die Fälle von Polizeigewalt, Verhaftungen und Verschwindenlassen in Kolumbien, von denen vor allem Partner der Gewerkschaften betroffen sind, bewerten zu wollen. Dazu war es im Zuge des harten Durchgreifens der kolumbianischen Regierung gegen die massiven Proteste der Gewerkschaften gegen Armut, Polizeigewalt und Ungleichheiten im Gesundheits- und Bildungssystem gekommen.
Die globalen Gewerkschaften gaben diese Erklärung ab, nachdem die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IAKMR) die Regierung von Kolumbien am 14. Mai ersuchte hatte, das Land besuchen und die gemeldeten Fälle von Menschenrechtsverletzungen untersuchen zu dürfen.
Die Proteste in Kolumbien begannen am 28. April, als die Gewerkschaften große Kundgebungen gegen Steuererhöhungen, Korruption und die von Präsident Iván Duque Márquez vorgeschlagene „Gesundheitsreform“ starteten.
Um die protestierenden Arbeiter zu beschwichtigen, zog Duque die vorgeschlagene Steuermaßnahme am 2. Mai zurück, behauptete jedoch weiterhin, die „Reform“ sei „notwendig“. Trotzdem gingen die Proteste weiter. Nach Aussage der Demonstranten habe es die Regierung Duque versäumt, mit ihnen über ihre anderen Forderungen zu verhandeln.
(Photo: Chepa Beltran/LongVisual via ZUM / DPA)