BHI: Sozialschutz-Maßnahmen vorbereiten für Migrationskrise
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson bat die Entsendeländer von Arbeitskräften eindringlich, sich auf eine Migrantenkrise vorzubereiten und Sozialschutz-Maßnahmen bereit zu halten, da erwartet wird, dass Millionen von arbeitslosen Wanderarbeitnehmern aufgrund der Corona-Pandemie in ihre Heimatländer zurückkehren. Die BHI hat die Stellungnahme sofort nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) herausgegeben, der darlegt, dass Millionen Arbeitsmigranten in ihre Herkunftsländer zurückkehren könnten.
Schätzungen der ILO zufolge gibt es weltweit 164 Mio. Wanderarbeitnehmer, von denen die Hälfte Frauen sind, die 4,7 Prozent der weltweiten Arbeitnehmerschaft ausmachen. Dem Bericht zufolge sind bereits fast eine Million Menschen nach Südasien und Südostasien zurückgekehrt, darunter 500.000 Nepalesen, die aus Indien kamen, über 250.000 Bangladescher aus dem Nahen Osten, 130.000 Indonesier, 100.000 Burmesen und 50.000 Filipinos, hauptsächlich Seeleute. Äthiopien erwartet währenddessen, dass 200.000 bis 500.000 Migranten (Foto: ANI) bis Ende des Jahres nach Hause zurückkehren.
Yuson sagte, dass der ILO-Bericht die schlimmsten Ängste bestätigt.
„Von Beginn an hat die BHI immer wieder darauf hingewiesen, dass Arbeitsmigranten, insbesondere die nicht gewerkschaftlich organisierten unter ihnen, eine der gefährdetsten Gruppen angesichts der Pandemie und der damit zusammenhängenden Ausgangssperren sind. Oft sind sie unter den ersten Beschäftigten, die ihre Arbeit und ihr Einkommen verlieren. Sie laufen Gefahr, in fremden Ländern zu stranden und in überfüllten Einrichtungen in Zwangsquarantäne zu müssen, und sie tragen die Hauptlast der Corona-bedingten Diskriminierung,“ sagte der BHI-Generalsekretär.
Yuson drängte die Entsendeländer von Arbeitskräften eindringlich, sich auf die Krise vorzubereiten und alle nötigen Sozialschutz-Maßnahmen einzurichten, um den rückkehrenden Arbeitsmigranten zu helfen. Er wies auf die Arbeitslosigkeit und gesundheitliche Hilfsmaßnahme hin, auf zusätzliche Steuererleichterungen, Anti-Diskriminierungs-Schutz sowie Programme für Umschulungen und Wiedereingliederung, um nur einige der Maßnahmen zu nennen, die unverzüglich ergriffen werden müssten.
„Wir rufen die Heimatländer der Wanderarbeitnehmer auf, alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren und zu tun, was in ihrer Macht steht, damit den Menschen geholfen wird, die zurückkehren. Den Arbeitsmigranten muss eine Bandbreite an finanzieller und sozialer Unterstützung zur Verfügung stehen, damit sie die Krise durchstehen können und eine problemlose Reintegration ermöglicht wird,“ so Yuson.
„Die Wanderarbeitnehmer haben bereits so viele Opfer gebracht und so sehr gelitten, vor und während dieser Krise. Sie sollten nicht noch mehr Leid ertragen müssen,“ schloss Yuson.