BHI wendet sich an IFC: Massenentlassung bei Hydropower-Projekt in Pakistan erklären!
Am 15. Dezember wandte sich die BHI an die Internationale Finanz-Corporation (IFC), um eine Erklärung für die Entlassung von 2.410 Arbeitnehmern zu erfragen, die beim Wasserkraftprojekt Karot beschäftigt waren, einem Infrastruktur-Megaprojekt, das von der IFC in Pakistan finanziert wird. Der globale Gewerkschaftsverband rief die IFC außerdem dazu auf, den betroffenen Arbeitnehmern einen Ausgleich zu zahlen, denn diese befänden sich nach der Massenentlassung in einer „unglaublich gefährdeten Lage“, besonders in Zeiten von Covid-19.
Der Verband der Bau- und Holzarbeiter von Pakistan (PFBWW) berichtete, die Beschäftigten seien gezwungen worden, ihre Arbeitsstätte zu verlassen und alle persönlichen Gegenstände mitzunehmen, ohne dass man sie über die Zukunft des Projekts informiert hätte.
BHI und PFBWW wiesen darauf hin, dass die Massenentlassung eine eklatante Verletzung der Arbeitnehmerrechte und der Prinzipien der IFC darstellt. Sie sagten, dass weder die Gewerkschaft vor Ort und noch nicht einmal das Arbeitsministerium eine Erklärung für die Entlassung so vieler Arbeitnehmer erhalten haben; das Bauunternehmen teilte lediglich mit, dass 25 chinesische Manager „an Covid-19 erkrankt“ seien.
Am 6. Juli wurde berichtet, dass BHI und PFBWW eine gemeinsame Beschwerde an den Compliance Advisor/Ombudsman (CAO) der IFC eingereicht hatten; sie nannten den groben Verstoß gegen die Rechte von 3.000 Arbeitnehmern beim IFC-finanzierten Karot-Wasserkraftprojekt als Grundlage. Während dieser Fall noch untersucht wird, wurde Berichten zufolge allen „nicht systemrelevanten Beschäftigten“ gekündigt, ohne dass sie die ihnen rechtmäßig zustehende Entlassungsabfindung erhalten hätten. Stattdessen bot man ihnen „Boni“ für eine freiwillige Kündigung an.
PFBWW-Generalsekretär Aslam Adil zeigte sich äußerst besorgt über die rechtswidrige Aktion des Bauunternehmers beim Karot-Projekt. „Wir betreiben aktiv gewerkschaftliche Aufbauarbeit bei großen Infrastrukturprojekten in Pakistan, bringen permanent die Anliegen der Arbeitnehmer vor und versuchen diese über Gespräche mit dem Management oder durch juristisches Eingreifen zu lösen, und verstärken unsere Gewerkschaft vor Ort. Aus diesem Grund sind die jüngsten Entwicklungen hoch problematisch, da die Interessensvertreter an einer Entscheidung nicht beteiligt wurden, die tausende Arbeitnehmer in eine Situation der extremen Gefährdung gebracht hat und bei der ihre Rechte unverkennbar missachtet wurden“, fügte er hinzu.
(Photo: www.beltroad-initiative.com)
Adil sagte, die Gewerkschaft habe das Management des Karot-Projekts aufgefordert, eine detaillierte Erklärung vorzulegen, wie diese plötzliche und willkürliche Beendigung der Arbeitsverträge zustande kam, und zu gewährleisten, dass die korrekten Verfahren vollumfassend befolgt und die Arbeitnehmer in wichtige Entscheidungen involviert werden.
Das Karot-Wasserkraftprojekt umfasst den Bau eines 720-MW-Laufwasserkraftwerks, einschließlich eines 95,5 Meter hohen Damms und eines 27 km langen Speicherbeckens am Fluss Jhelum. Karot ist größtenteils im Besitz von China Three Gorges South Asia Investment Limited (CSAIL), einem Unternehmen der China Three Gorges Corporation (CTGC).
Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Pacht war Karot Hydro das größte Wasserkraftprojekt der IFC. Das Projekt stellt die erste signifikante Zusammenarbeit mit der China Export-Import Bank, China Development Bank und dem Silk Road Fund dar.
Die IFC ist Mitglied der Weltbankgruppe.