BWI condoles death of South Korean unionist, vows to continue his fight
Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) kondoliert den Angehörigen und Kollegen von Yang, einem Gewerkschafter aus Südkorea. Berichten zufolge hat Yang sich am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, selbst in Brand gesetzt, um gegen die Schikanierung von Gewerkschaftern im Land durch die Regierung zu protestieren. Er verstarb an den Folgen schwerster Verbrennungen.
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson, der sich für eine Sitzungswoche mit dem koreanischen Verband der Baugewerkschaften (KFCITU), dem koreanischen Gewerkschaftsverband (KCTU) sowie verschiedenen Verbündeten und Partnern in Südkorea aufhielt, bekundete sein Beileid zu Yangs Tod. „Ich habe mit unseren südkoreanischen Kolleginnen und Kollegen den 1. Mai gefeiert, als ich die furchtbare Nachricht hörte. Wir hatten alle gehofft, dass er schnell wieder gesund wird, aber das Schicksal hatte andere Pläne. Dies ist ein trauriger Tag für die südkoreanische Gewerkschaftsbewegung“, sagte Yuson.
Yang war ein führender Vertreter der Gewerkschaft auf Distriktebene und war von den Behörden ins Visier genommen worden. Er war zu Unrecht beschuldigt worden, Bauunternehmen unter Druck gesetzt zu haben, damit sie Gewerkschaftsmitglieder einstellen und die Freistellung für Gewerkschaftsarbeit voll bezahlen. Am Tag seines Todes sollte er später noch zu einer Anhörung wegen seines Haftbefehls erscheinen.
Bevor er die Selbstverbrennung durchführte, hatte Yang noch eine Nachricht verfasst, in der er seinen tiefen Frust über die Regierung zum Ausdruck brachte. Er schrieb, er habe seine gewerkschaftlichen Pflichten rechtmäßig und fair erfüllt, sei aber trotzdem von der Regierung der Behinderung des Geschäftsbetriebs und der Einschüchterung angeklagt worden.
Die BHI sagte, Yang sei Opfer der Regierung von Yoon Suk-yeol geworden, die aggressiv gegen Gewerkschaften vorgeht. Die globale Gewerkschaftsföderation hofft, dass der Tod von Yang nicht umsonst gewesen ist.
„Die Tatsache, dass Yang sich zu diesem extremen Schritt entschieden hat, offenbart, dass die Arbeitsrechte im Land sich immer weiter verschlechtern, insbesondere für die Bauschaffenden, und dass die Arbeitnehmer niemanden haben, der sie vertritt und ihre Anliegen vorbringt“, so Yuson.
„Wir werden Yangs Kampf zusammen mit der südkoreanischen Arbeitnehmerbewegung fortsetzen. Wir hoffen, dass die internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die internationale Gemeinschaft die sich verschlechternde Situation für die Arbeitnehmer in Südkorea genauestens untersuchen werden, den Anliegen der Arbeitnehmer Gehör verschaffen und gewährleisten werden, dass deren Recht auf Selbstorganisation und Tarifverhandlungen ohne Angst vor staatlichen Repressalien ausgeübt werden kann“, betonte Yuson.
Die BHI wiederholte ihre Forderung an die südkoreanische Regierung nach unverzüglicher und bedingungsloser Freilassung der 15 Gewerkschafter der koreanischen Baugewerkschaft KCWU, die zu Unrecht festgenommen worden waren, nur weil sie ihr Recht, sich zu Gewerkschaften zusammenzuschließen, und das Recht auf Kollektivverhandlungen ausgeübt hatten. Die Weltgewerkschaft forderte die Regierung außerdem auf, dass sie nicht länger Mitglieder der KCWU zu Hunderten vorlädt und rechtlich schikaniert, damit ein weiteres tragisches Schicksal wie das von Yang verhindert werden kann.
„Die BHI ruft die südkoreanische Regierung auf, Gewerkschafter nicht mehr anzugreifen und die Arbeitnehmerrechte anzuerkennen: die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf friedliche Versammlung und Streik. Der Tod von Yang hat eine unmissverständliche Botschaft: Es reicht jetzt! Sich gewerkschaftlich zu organisieren ist kein Verbrechen“, sagte Yuson.
Yang wurde nur 49 Jahre alt. Er hat als Bieger gearbeitet. Er hinterlässt seine Ehefrau und seine 15-jährigen Zwillinge.