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Die belgischen BHI-Mitgliedsverbände ACV-BIE und CG FGTB berichten heute, dass in Belgien nun eine offizielle Ausgangssperre bis zum 5. April besteht, als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie. Damit ist nun auch in Belgien eine derartige Maßnahme ergriffen worden. Der Entschluss war vom Nationalen Sicherheitsrat der Regierung gefasst worden, zusammen mit der Premierministerin, die für die nächsten sechs Monate außerordentliche Befugnisse erhält, um die Gesundheitskrise zu bewältigen.
Die Bürger werden gebeten, zuhause zu bleiben, um die weitere Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Nur für absolut notwendige Erledigungen darf das Haus verlassen werden, etwa um Lebensmittel oder Arzneimittel einzukaufen, zur Bank, Tankstelle oder Post zu fahren, Arzttermine wahrzunehmen oder älteren Verwandten zu helfen.
Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, die Maßnahmen für die Eindämmung streng zu befolgen, da dies der Regierung zufolge der einzige Weg ist, die weitere Verbreitung der Krise zu begrenzen. So wird auch der Druck auf die Krankenhäuser reduziert, die bereits jetzt Gefahr laufen, überlastet zu werden.
Die belgischen Gewerkschaften berichten, dass große Bauunternehmen wie etwa Besix oder Willemen, die größte Baufirma in Belgien, alle Baustellen geschlossen haben. Berichten der Gewerkschaften zufolge haben die Behörden zudem den Betrieb mehrerer anderer Baustellen ausgesetzt, darunter auch in der Provinz Namur.
Vor der Stilllegung hatten die Baugewerkschaften ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich an die landesweiten Empfehlungen zu halten und streng Abstand zu halten („social distancing“). Einige Unternehmen jedoch hielten sich Berichten zufolge nicht vollständig daran. Die BHI-Mitgliedsverbände befürchten Folgen für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten, insbesondere durch den Weg zur Arbeit, den Mangel an Desinfektionsmittel für Hände und Ausrüstung, überfüllte Speiseräume und das Problem der Sprachbarriere, das zahlreiche ausländische Subunternehmer haben. Zudem wird berichtet, dass einige der großen Unternehmen zwar 100 % Lohnfortzahlung leisten, andere aber den Beschäftigten nur 70 Prozent des Bruttolohns zahlen.
Den jüngsten Zahlen zufolge gibt es in Belgien 1.486 bestätigte Fälle von Covid-19 und 14 Todesfälle. Stand gestern gab es in Flandern 756 bestätigte Fälle, 303 in Wallonien und 153 in Brüssel.
Um die Gesundheit und das Wohlergehen der Erwerbsbevölkerung sicherzustellen, insbesondere der Bauarbeiter, bitten die BHI-Mitgliedsverbände in Belgien die anderen Baugewerkschaften und Partnergewerkschaften um Unterstützung bei der Verbreitung von Postern, die auf den sozialen und wirtschaftlichen Schutz der Arbeitnehmer vor der Pandemie drängen. Diese Poster sind auf verschiedenen Sprachen verfügbar:
sowie weitere Materialien nur auf Französisch