Die Welt konzentriert sich derzeit auf die enormen Probleme für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft, die Covid-19 mit sich bringt. Man kann nur hoffen, dass die Pandemie bald endet. Der ILO-Bericht auf English: ILO news release, zu den Auswirkungen und Reaktionen, der in dieser Pressemitteilung der ILO beschrieben und verlinkt ist, erläutert die aktuelle Problematik und es wird erklärt, was getan werden muss, um den Arbeitnehmern zu helfen und das Wirtschaftsleben aufrecht zu erhalten. Gleichermaßen ruft der Bericht uns dazu auf, einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Die ILO vergleicht die Maßnahmen mit denen nach der Finanzkrise 2009. „Dies ist längst nicht mehr nur eine weltweite Gesundheitskrise, es ist ebenso eine enorme Arbeitsmarkt- und Wirtschaftskrise, die weitreichende Folgen für die Menschen hat. Im Jahr 2008 hat die Welt den Schulterschluss bewiesen und sich gemeinsam gegen die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise gestellt, damit das Schlimmste verhindert werden konnte. Diese Art von Dynamik und Entschlossenheit benötigen wir auch jetzt.“, so ILO-Generaldirektor Guy Ryder.
Aus dieser flächendeckenden Erstreaktion, die eine Rezession in der Finanzkrise abgewendet hat, haben wir gelernt;doch trotz dieser Übergangsreaktion gab es in Folge eine deutliche Verschärfung der Ungleichheit, Sparprogramme und schließlich das Entstehen anti demokratischer Kräfte. Heute gibt es auf der Welt wesentlich mehr Ungleichheit als vor der Finanzkrise.
Auch wenn die aktuelle Situation massive und koordinierte Konjunkturprogramme erfordert, ebenso wie 2009, so herrscht zunehmend Übereinstimmung, dass es dieses Mal nicht nur Übergangsmaßnahmen zur Schadensbegrenzung sein dürfen. Die Umstände und die Merkmale der Wirtschaft und Finanzmärkte sind heute ganz anders als sie es 2009 waren. Grundlegende Unterstützung für Wirtschaft und Arbeitnehmer ist nun das einzig richtige — politisch, sozial und ökonomisch gesehen. Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva Kristalina Georgieva, schrieb diese Woche in einem Blogbeitrag blog post „Es wird mit jeder Stunde klarer, dass eine koordinierte, weltweit synchronisierte Konjunkturmaßnahme erforderlich ist.”
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson: „Die Gesundheit, Beschäftigung, Rechte und der Sozialschutz unserer Mitglieder stehen bei uns, wie auch bei unseren Mitgliedsverbänden, im direkten Fokus. Die absolute Priorität in dieser Krise hat die Gesundheit der Arbeitnehmer in unseren Branchen, direkt gefolgt von der kontinuierlichen Gewährleistung von menschenwürdigen Lebensumständen und Beschäftigung. Doch wie die ILO bereits jetzt richtigerweise herausstellt: Wir müssen uns über die Zukunft Gedanken machen. Wir werden alles Nötige tun, um das Gesundheitswesen und die soziale Gerechtigkeit weiterhin zu sichern, doch wenn diese Pandemie hoffentlich bald zu einem Ende kommt, wollen wir nicht, dass die Beschäftigten und unser Umfeld für unseren Kampf und unsere Opfer bestraft werden, wie dies vor 10 Jahren der Fall war. Wir müssen die Pandemie überstehen und dann voller Hoffnung in die Zukunft blicken, nicht mit Verzweiflung.“