Regierung von Katar und Arbeitsmigranten geeint im Kampf gegen COVID-19

18 March 2020 13:42


Das katarische Arbeitsministerium (MADLSA) berief am 12. März eine Dringlichkeitssitzung mit Führern verschiedener Arbeitsmigrantengruppen ein, um Informationen über die von der katarischen Regierung zum Schutz ihrer Bürger und Arbeitnehmer vor der COVID-19-Pandemie ergriffenen Maßnahmen zu kommunizieren. Beamte des Ministeriums appellierten an die verschiedenen Gruppen von Arbeitsmigranten, auf ihre jeweiligen Wähler zuzugehen und dabei zu helfen, die Verbreitung des Virus in ihren jeweiligen Gemeinden zu stoppen. „In vielerlei Hinsicht sind Sie besser in der Lage, mit Ihren Gemeinden zu kommunizieren“, so ein Vertreter des Arbeitsamts.

Führende Persönlichkeiten aus den Migrantengruppen versprachen, eine Verbindung zwischen dem MADLSA und den Arbeitsmigranten bzw. ihren Gemeinden herzustellen und bei der Überwachung der Situation vor Ort behilflich zu sein, insbesondere in den Unterkünften der Arbeiter, in denen Tausende von Arbeitsmigranten leben.

Es wurde berichtet, dass das MADLSA vor Kurzem gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium (MoPH) und dem Innenministerium die Unterkünfte der Arbeitnehmer inspiziert hat, um sicherzustellen, dass Präventivmaßnahmen auch wirklich umgesetzt werden. 

Nach Angaben des MoPH wurden bis zum 15. März 7.950 Personen getestet, wobei 401 Fälle positiv bestätigt wurden und 4 positiv getestete Menschen inzwischen genesen sind.  

Als Teil der Reaktion der Regierung auf die Gesundheitskrise erließ das Staatsoberhaupt Katars, Scheich Tamim bin Hamad bib Al Thani, Richtlinien zur Einleitung mehrerer neuer Maßnahmen im Wirtschafts- und Finanzsektor des Landes, die am 16. März in Kraft treten werden. 

BHI-Generalsekretär Ambet Yuson sagte im Hinblick auf diese Entwicklungen, dass die Arbeitnehmer zwar die von der katarischen Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und die Priorität, die sie der Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften der Arbeitsmigranten beimisst, begrüßten, betonte jedoch, dass „noch mehr getan werden muss“. 

Yuson verwies darauf, dass die Regierung Wege finden müsse, um etwas gegen die beengten Wohnverhältnisse der Arbeitsmigranten zu unternehmen, die seiner Meinung nach zu möglichen Transmissionsriemen für die Ausbreitung des Virus werden könnten. 

„Die Zahl der Infizierten in Katar ist alarmierend. Sie zeigt, dass das Virus noch lange nicht eingedämmt ist und sich auch in anderen Gebieten ausbreiten könnte. Die beengten Wohnverhältnisse der Arbeitsmigranten könnten die Verbreitung der Krankheit noch beschleunigen. Ich fordere die Regierung auf, alle relevanten Ressourcen zu mobilisieren, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitsmigranten zu gewährleisten.“