Covid-19 verschärft prekäre Beschäftigung in West- und Zentralafrika

„Für Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen ist das Covid-19-Risiko größer.“

Zu diesem Schluss kamen die BHI-Mitgliedsverbände in West- und Zentralafrika bei ihrem Austausch über mögliche Strategien gegen die Auswirkungen von Covid-19 auf die Situation der prekär Beschäftigten in der Region, die sich bereits vor der Pandemie immer weiter verschlimmert hatte.  

In einem Webinar am 10. November, das von der BHI mit Unterstützung des Kompetenzzentrums Gewerkschaft der FES für Subsahara-Afrika organisiert worden war, stimmten die Gewerkschaften überein, dass Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen einem größeren Covid-19-Risiko ausgesetzt sind. Pius Quainoo, Generalsekretär der CBMWU und statutarisches Mitglied im BHI-Regionalausschuss (Westafrika) sagte, der Mangel an Vorsichtsmaßnahmen, Sozialschutz und Arbeitsplatzsicherheit führt dazu, dass Arbeitnehmer in prekärer Beschäftigung größeren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.  

Um den Gewerkschaften beim Kampf gegen diese Situation zu helfen, gaben zwei erfahrene Experten für Arbeitnehmerangelegenheiten des ILO-Actrav, Hervé Sea und Marinna Nyamekye, einen Überblick über die prekäre Beschäftigung in der Region und die verschiedenen Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die Gewerkschaften sich zunutze machen können, um auf den Anstieg der prekären Arbeitsverhältnisse zu reagieren, der von dieser Pandemie noch verschlimmert wird. Der Generalsekretär des IGB-Afrika, Akhator Joel, ergänzte den Vortrag und stellte mehrere Strategien vor, die Gewerkschaften ergreifen können, um die Gesundheit und Lebensgrundlage von Arbeitnehmern angesichts von Beschäftigungsverhältnissen zu schützen, die durch schlechte Bezahlung, Unsicherheit und mangelnden Schutz der Arbeitnehmerrechte auffallen.  

Die BHI-Mitgliedsverbände beschlossen einstimmig, sich auch weiterhin für die vollständige Umsetzung der normalen Verhaltensregeln zur Eindämmung / Vermeidung von Covid-19 einzusetzen und Tarifabkommen zu überprüfen und die Forderung auszusprechen, dass diese mehr Bestimmungen zu Arbeitsschutz (Gesundheit und Sicherheit) und Maßnahmen zum Sozialschutz enthalten.  

An diesem Webinar nahmen 37 Gewerkschafter teil; den Vorsitz hatten die BHI-Regionalvertreterin Crecentia Mofokeng und die Direktorin des Kompetenzzentrums Gewerkschaft der FES für Südafrika, Iris Nothofer. Mofokeng beschrieb die Veranstaltung als eine wunderbare Gelegenheit für die BHI und ihre Partner, ihre Initiativen für den Kampf gegen prekäre Beschäftigung zu überprüfen und zu verstärken, der durch die Corona-Pandemie noch schwieriger geworden ist.