Die BHI beteiligt sich am Weltforstkongress und verlangt mehr Sozialdialog
„Mit all den verfügbaren Instrumenten – IAO-Standards, Empfehlungen und Protokolle, Zertifizierungen, Beschaffungsrichtlinien, OECD-Richtlinien und Sozialdialog – müssen Gewerkschaften zur Förderung von menschenwürdiger Arbeit, grünen Jobs und Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft auf allen Verhandlungsebenen vollständig repräsentiert sein.“
Dies war die Botschaft von Apolinar „Dong“ Z. Tolentino, Jr., regionaler Vertreter der BHI für Asien-Pazifik, am 2. Tag des XV. Weltforstkongresses in Seoul, Südkorea.
Tolentino betonte, dass der Sozialdialog, eine der Säulen menschenwürdiger Arbeit, ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung des Grundrechts der ArbeiterInnen auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen ist. Er sprach auf der 2. Sitzung zum Unterthema „Grüne Wege zu Wachstum und Nachhaltigkeit“. Begleitet wurde er dabei von Victor Violante, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Australian Forest Products Association.
Zur Sitzung hatten die Internationale Arbeitsorganisation (IAO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen sowie die koreanische Forstbehörde aufgerufen.
Wie Tolentino sagte, machen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen den Kern menschenwürdiger Arbeit aus. „Als Mechanismus soll der Sozialdialog Ergebnisse wie Tarifverhandlungen, rechtlich bindende Vereinbarungen für einzelne Sektoren, Zugang für Sicherheits- und Gesundheitsschutzinspektoren und funktionierende Arbeitsschutzausschüsse liefern. Der Einsatz der Sozialpartner für den Sozialdialog muss in nachprüfbare Veränderungen am Arbeitsplatz münden. Sonst ist es Zeitverschwendung“, fügte er hinzu.
Er diskutierte auch, wie die BHI und ihre Mitgliedsgewerkschaften mit Arbeitgeberverbänden, Regierungen und weiteren strategischen InteressenvertreterInnen im Dialog stehen. Dabei verwies er auf einige Erfolge der BHI in diesem Bereich wie etwa den Dialog 2019 zur Förderung menschenwürdiger Arbeit und des Arbeitsschutzes im Forstwirtschaftssektor, die Aufnahme zentraler IAO-Übereinkommen in die Kontrollkettenstandards des Forest Stewardship Council (FSC), die Organisierung indigener Frauen in Indien für ihre Aufnahme in den Kendu Leaf Pluckers and Binders Welfare Trust sowie
das COVID-19-Protokoll des neuseeländischen Waldsicherheitsrats.
„Einer der Grundsätze des Sozialdialogs ist die legitime Vertretung von Personen. Daher waren wir bestürzt über die Einladung der Militärjunta von Myanmar zur Teilnahme an dieser Konferenz. Die Junta repräsentiert nicht das Volk Myanmars. Ihre Berechtigungen in UN-Organisationen wie der IAO, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten Nationen (UN) sind aufgehoben. Die Militärjunta hat jedweden noch im Land bestehenden Sozialdialog beendet. Sie sollte niemals zu einem Kongress wie dem XV. Weltforstkongress eingeladen werden“, betonte Tolentino.