Die Katar-Erfahrung: die Macht des sozialen Dialogs

 
 
Der soziale Dialog ist eines der zahlreichen Instrumente, die von der BHI dazu genutzt werden, die Arbeitnehmerrechte zu stärken. Dies gilt umso mehr bei den Bestrebungen des globalen Gewerkschaftsverbands, die Rechte der Wanderarbeitnehmer in Katar zu stärken.  

Bei einer der Sessions der internationalen BHI-Sportkonferenz letztes Jahr sprachen Amin Rasul vom Forum der führenden Vertreter der Migrantengemeinschaften in Katar, der Vorsitzende von Byggnads (Schweden), Johan Lindholm, der stellvertretende Chief Executive des Zentrums für Sport und Menschenrechte, William Rook, der Leiter für Menschenrechte und Antidiskriminierung bei der FIFA, Andreas Graf, FIFPro-Generalsekretär Theovan Seggelen und der Senator und Gewerkschafter Napoleon Gomez Urrutia aus Mexiko (per Videobotschaft) darüber, welche positiven Folgen der soziale Dialog im Kontext der WM 2022 in Katar hinterlassen wird. 

Diese Diskussion, die von der stellvertretenden BHI-Präsidentin und stellvertretenden Generalsekretärin von UNITE UK, Gail Cartmail, moderiert wurde, befasste sich außerdem mit der Zukunft des sozialen Dialogs anhand des Beispiels von BHI und SC (der Oberste Ausschuss für die WM in Katar) und mit neuen Herausforderungen für diesen Austausch durch die Corona-Pandemie. 

Amin sagte, für die Arbeitsmigranten habe es viele positive Veränderungen gegeben, seitdem die BHI mit der katarischen Regierung im Austausch steht, insbesondere für diejenigen Arbeiter, die auf den Baustellen der WM-Infrastruktur beschäftigt sind. 

Dieser Aussage stimmte Rook zu und fügte an, dass die Entwicklung von guten Handlungsweisen und führenden Standards beim WM-Projekt ein Beispiel dafür ist, welche Macht der soziale Dialog hat. 

Auf der anderen Seite berichtete Graf, dass man auch aus Sicht der Organisation des Turniers aus dem sozialen Dialog mit der BHI und dem SC eine Menge gelernt habe. „Wir wollen durch unser eigenes Engagement als FIFA auf politischer Ebene bei der Stärkung der Menschenrechte noch eine weitaus größere Wirkung erzielen,“ sagte er. 

Amin wies jedoch auch darauf hin, dass die Dynamik der Arbeitsreformen auch nach der Fußball-Weltmeisterschaft aufrechterhalten werden sollte.  

Der Vertreter von Byggnads fügte hinzu, dass Gewerkschaften auch weiterhin für Arbeitsreformen im Zusammenhang mit Veranstaltungen der FIFA und Weltmeisterschaften sorgen werden. „Hier sollte es um mehr gehen als nur um Fußballspiele,“ betonte Lindholm. 

In einer Videobotschaft erklärte Urrutia währenddessen, dass bereits jetzt frühzeitig die Vorbereitungen auf die WM 2026 in Mexiko laufen. Er sagte, die Gesamtheit der Erfahrungen und alles, was die Gewerkschafter bei ihrem Einsatz für Arbeitsreformen in Katar gelernt haben, insbesondere mit Blick auf den sozialen Dialog, seien wichtige Ansatzpunkte für die ersten Schritte auf neuem Terrain. „Die WM 2026 in Mexiko wird neue Beschäftigungsmöglichkeiten für unsere Arbeitnehmer bieten. Wir wollen jedoch gleichzeitig auch neue Chancen ergreifen, die Arbeitsbedingungen und Rechte unserer Kollegen zu verbessern“, sagte er.