Die Zukunft der Arbeit: Gewerkschaften diskutieren neue Strategien für Tarifabkommen
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„Betteln oder Verhandeln?“ Dies war die Frage, um die sich das Webinar der BHI „Stimmen der Arbeitnehmer“ am 9. November drehte und die alle Teilnehmer beschäftigte, während sie über die Zukunft von Löhnen und Beschäftigung angesichts der Corona-Pandemie sprachen.
Mit über 100 Teilnehmern waren bei diesem Webinar Gewerkschafter aus Schweden, Deutschland, Finnland, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Russland, der Ukraine, den Niederlanden, der Türkei, Namibia, Botswana, Polen, Indien und Südkorea vertreten, die über ihre Strategien und Erfahrungen bei den Verhandlungen für bessere Löhne und Beschäftigung inmitten der Pandemie berichteten.
Der stellvertretende BHI-Präsident und National Secretary der CFMEU, Dave Noonan, sagte als Moderator der Diskussion, dass die immer größere Ungleichheit bei der Verteilung des Wohlstands, die durch die Pandemie noch verschlimmert wird, es erfordert, dass Strategien für Kollektivverhandlungen und Überlegungen zur Zukunft von Arbeit und Löhnen angesichts eines globalen Gesundheitsnotstands auf den Prüfstand gestellt werden.
Fredrik Oberg, ein Installateur aus Schweden und Mitglied von Byggnads, unterstützte diese Aussage. „Wir sind aktuell mitten in den Kollektivverhandlungen. Doch unsere Arbeitgeber weigern sich, unsere Löhne zu erhöhen, und ziehen die Pandemie als willkommenen Vorwand dafür heran. Unserer Meinung nach ist das absolut lächerlich! Seit Beginn der Pandemie haben die Arbeitnehmer ihr Leben einem großen Risiko ausgesetzt, wenn sie weiter gearbeitet haben, insbesondere auf Baustellen. Natürlich wollen wir unsere Arbeitsplätze sichern, aber wir brauchen auch faire Löhne“, sagte er.
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson wies auf das starke Interesse der BHI-Mitgliedsverbände für das Webinar und die hohe Teilnehmerzahl hin.
„Die passionierte Teilnahme der Gewerkschafter zeigt, wie wichtig die Themen sind, über die wir gesprochen haben. Unser Recht auf bessere Löhne und Beschäftigung über Kollektivverhandlungen ist in Gefahr. Wir können es Arbeitgebern und Regierungen nicht erlauben, die Pandemie vorzuschieben, um uns dieses Recht abzusprechen. Das darf nicht so weitergehen“, sagte Yuson.
Die virtuelle Veranstaltung war die vierte in dieser Webinar-Reihe der BHI und wurde live über Facebook gestreamt. Sie wurde 1.400 Mal aufgerufen und hatte eine Reichweite von 6.600 Nutzern.