Expo2020: BHI rückt Einbeziehung der Wanderarbeitnehmer in den sozialen Dialog in den Fokus

In der Woche vor dem Internationalen Tag der Arbeitsmigranten hat eine Delegation der BHI an einer Veranstaltung im schwedischen Pavillon der Expo2020 in Dubai teilgenommen und dabei die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wie wichtig es ist, die Arbeitsmigranten in den sozialen Dialog einzubeziehen, um einen gerechten Strukturwandel hin zu einer „grünen“ und resilienten Wirtschaft zu erreichen.  


In ihren Eröffnungsreden stellten Anna Hallberg, die schwedische Ministerin für Außenhandel und Nordische Angelegenheiten, und der stellvertretende OECD-Generalsekretär Ulrik Vestergaard Knudsen das Konzept einer Global-Deal-Plattform vor. Sie beschrieben, wie diese Plattform als Instrument dienen soll, um den sozialen Dialog in Zeiten des Strukturwandels zu erleichtern, und dass es erforderlich ist, die zentrale Rolle eines inklusiven sozialen Dialogs anzuerkennen, damit eine resiliente Wirtschaft erreicht werden kann.  


In der Podiumsdiskussion sprach BHI-Generalsekretär Ambet Yuson darüber, wie der soziale Dialog unterstützt werden muss, damit gewährleistet ist, dass auch diejenigen Arbeitnehmer ihre Anliegen vorbringen können, die sonst kein Gehör finden, wie die Arbeitsmigranten. „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir dafür sorgen müssen, dass rechtmäßige Vertreter der Wanderarbeitnehmer die Möglichkeit haben, mit der Regierung und den Arbeitgebern einen dreigliedrigen Austausch zu führen bzw. zwei separate bilaterale Dialoge, insbesondere über Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz, damit eine resiliente Wirtschaft entstehen kann“, sagte er.  


In der zweiten Podiumsdiskussion sprachen Vertreter von Gewerkschaften, dem privaten Sektor und der französischen Global-Deal-Plattform darüber, wie guter sozialer Dialog in Zeiten eines Strukturwandels in der Praxis aussehen kann. Marjorie Alexandre vom BHI-Mitgliedsverband FO Force Ouvrière betonte die entscheidende Aussage, dass der soziale Dialog immer der erste Schritt des Kontakts mit dem Arbeitgeber ist. Wenn das missachtet wird, müssen Gewerkschaften zu anderen Schritten greifen, etwa Arbeitskampfmaßnahmen, sagte sie.  


Der International Secretary von IF Metall, Johan Järvklo, und der Präsident und CEO von Scania, Christian Levin, brachten mit Beispielen aus dem schwedischen Arbeitsplatzprogramm das wichtige Argument vor, dass der soziale Dialog die Einigung über und Unterzeichnung von Vereinbarungen zum Ziel haben sollte, etwa ein Tarifabkommen beider Parteien.  


Jean-Christophe Sciberras, der Vorsitzende der französischen Global-Deal-Plattform, schloss mit der klaren Botschaft, dass „Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die sich in einem sozialen Dialog engagieren, eine bessere Welt aufbauen".