FIFA World Cup Qatar 2022: No legacy without trade union rights

(Photo: European Pressphoto Agency)


Genf, 15. März 2023. Am Vorabend des 73. FIFA-Kongresses in Ruanda bringen die Global Union Federations schwerwiegende Bedenken darüber zum Ausdruck, was in Katar an spürbaren und dauerhaften Verbesserungen bezüglich menschenwürdiger Arbeit übrig bleiben wird. Die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 endete im Dezember und man zog aus Katar weiter, ohne weitere Fortschritte bei den Menschenrechten zu verzeichnen. Zurück blieb ein Umfeld, das für die Wanderarbeitnehmer immer schlechter wird. Die globalen Gewerkschaftsverbände bitten darum, dass die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit geachtet, umgesetzt und gefördert werden, besonders die Vereinigungsfreiheit, das Recht, sich zu Gewerkschaften zusammenzuschließen und das Recht auf Kollektivverhandlungen. Die Verbände drängen die katarische Regierung, unverzüglich die ILO-Übereinkommen Nr. 87 und Nr. 98 zu ratifizieren.   Nachdem die internationale Gewerkschaftsbewegung viele Jahre lang vor Ort sehr zielgerichtet engagiert war, brachten Zugeständnisse beim Thema Zwangsarbeit wichtige Verbesserungen beim Schutz der Menschenrechte von Arbeitsmigranten. Doch es werden aus Katar weiterhin Verstöße gegen das neue Arbeitsrecht und Fehlverhalten durch skrupellose Arbeitgeber gemeldet. Die Kooperation und der Dialog mit einigen der Global Union Federations fand ein plötzliches Ende, was vermuten lässt, dass sich das Umfeld für die Arbeitnehmer und ihre Interessensvertreter verschlechtert und so die Nachhaltigkeit vergangener Erfolge gefährdet ist. Die Vertreter der Arbeitnehmerrechte müssen in der Lage sein, ohne jegliche Beschränkungen oder Schikanierung und ohne die Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen agieren zu können. Vor diesem Hintergrund fordern die globalen Gewerkschaftsverbände, die diese Stellungnahme unterzeichnet haben, dass es bei der zukünftigen Umsetzung der Grundrechte der Arbeitnehmer auf Vereinigung und Kollektivverhandlungen keine weiteren Verzögerungen gibt, da sie die zentralen Faktoren dafür sind, dass Arbeitnehmer ihre Rechte und Interessen gemeinsam schützen können.

„Auf dem Papier hat die FIFA bereits mehrfach ihre Verantwortung im Bereich der Menschenrechte anerkannt und sich zu nachhaltigen Verbesserungen bei der menschenwürdigen Arbeit nach der FIFA-Weltmeisterschaft in Katar 2022 verpflichtet. Bis jetzt haben weder die katarische Regierung noch die FIFA ihre stolzen Versprechen eingehalten. Es ist Zeit, dass früheres Fehlverhalten gegenüber den Arbeitern anerkannt wird und ein Ende findet, und dass die Menschenrechte der Arbeitnehmer auf Vereinigung und Verhandlungen respektiert werden, damit diejenigen, die in Katar bleiben, ihre Zukunft gemeinsam gestalten und Fehlverhalten entgegenwirken können“, sagte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.


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