Frankreich: Gewerkschaften stellen fehlenden Zugang zu Olympia-Baustellen infrage
Eine Delegation von Gewerkschaftern, darunter die Gewerkschaften aus Frankreich, hat die Frage erhoben, warum sie keinen Zugang zu den Großbaustellen für die Olympischen Spiele in Paris 2024 bekommt. Die Gruppe äußerte ihren Unmut nach einem Treffen mit der französischen Firma Solideo in ihrem Projektgebäude in Saint-Denis am 6. Dezember.
Solideo ist Auftraggeber für einige der Bauvorhaben und für andere Projekte im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2024 verantwortlich. Das Budget des Unternehmens wird mit EUR 3,6 Milliarden angegeben, von denen knapp EUR 1,55 Milliarden von staatlicher Seite kommen. Es sollen innerhalb von zwei Jahren 62 Infrastrukturprojekte für Olympia fertiggestellt werden.
„Wir haben bereits eine Reihe von Baustellen besucht, insbesondere im Vorfeld der WM in Katar. Und weitere Besuche sind geplant. Doch hier in Paris können wir nicht wie gewohnt vorgehen“, sagte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.
Die CGT bestätigte dies. „Wir haben keinerlei Informationen. Wir wissen nicht, welches Unternehmen auf dieser oder jener Baustelle zuständig ist“, klagte Jean-Pascal François, der zuständige Ansprechpartner bei CGT-Construction.
Die CGT sagte, man würde gerne erfahren, ob Solideo seine 2018 verabschiedete Sozialcharta vor Ort auch tatsächlich umsetzt. Die Charta stärkt die Beschäftigungsbedingungen und territoriale Entwicklung bei Bauprojekten, die mit der Organisation der Spiele in Verbindung stehen.
„Wir wollen, dass unsere Anfrage nach Zugang zu den Baustellen positiv beschieden wird, damit wir prüfen können, ob die Charta eingehalten wird“, so François.
Die Leiterin der Kommunikationsabteilung der BHI, Geneviève Kalina, bezweifelte ihrerseits die Behauptung des Unternehmens, man habe keine entsandten Arbeitnehmer eingestellt. „Man teilt uns zwar mit, dass derzeit keine entsandten Beschäftigten hier arbeiten, doch wir können das nicht nachvollziehen, weil man uns keine realen Zahlen zur Verfügung stellt“, sagte Kalina.