Gewerkschaft in Malaysia leistet weiter gewerkschaftliche Aufbauarbeit trotz Drohungen und Schikane

Die Gewerkschaft der Beschäftigten in der Holzbranche der malaiischen Halbinsel (TEUPM) leistete bei Ekowood, einer der erfolgreichsten Firmen für Hartholzböden in Malaysia, weiterhin gewerkschaftliche Aufbauarbeit unter den Beschäftigten, trotz der Versuche von Seiten des Managements, dies zu unterminieren. Die Gewerkschaft berichtete, die Unternehmensführung habe immer wieder versucht, den Wunsch der Arbeitnehmer zu untergraben, die eine Vertretung bei Tarifverhandlungen wollen, indem bei zwei unabhängigen Gelegenheiten die Gewerkschaftswahlen vereitelt wurden.

Die TEUPM sagte, dass sie seit 2016 mehrere Versuche unternommen hat, von Ekowood freiwillig anerkannt zu werden. Das Unternehmen ist von ISO, FSC und PEFC für die Produktkette zertifiziert. Die Gewerkschaft besteht darauf, dass das Unternehmen sich mit der Zertifizierung verpflichtet hat, die örtlichen Gesetze in Malaysia zu respektieren und das Recht der Arbeitnehmer zu achten, eine Gewerkschaft ihrer Wahl zu gründen oder dieser beizutreten, ebenso wie das Recht auf Tarifverhandlungen. Doch TEUPM-Generalsekretär Azlan bin Yaacob sagte, die Firma habe entschieden, die Gewerkschaft aktiv zu untergraben, insbesondere durch Behinderungen bei der Durchführung ihrer Wahlen.  

Am 4. September 2019 wurde eine geheime Wahl von der Abteilung für Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen organisiert, auf die sich beide Seiten verständigt hatten. Doch die Unternehmensführung bat dann am selben Tag die Beschäftigten, darunter viele Arbeitsmigranten aus Nepal und Bangladesch, zu einer Teambuilding-Aktivität außerhalb der Firma. Die nächste Wahl der Gewerkschaft war für den 8. Oktober angesetzt. Berichten zufolge eskalierten die gewerkschaftsfeindlichen Bestrebungen der Unternehmensspitze, als eine Ton-Aufnahme entdeckt wurde, die von einer durch das Management einberufenen Versammlung der Arbeitnehmer stammen soll, bei der einer der Manager dabei aufgenommen wurde, wie er bestimmte Arbeitnehmer benennt und droht, sollten sie für die Gewerkschaft stimmen, so würden ihnen Einkommen und Unterkunft entzogen bzw. sie würden sogar abgeschoben.

„Da die Beschäftigten bei Ekowood mehrheitlich Wanderarbeiter sind, deren Einwanderungsstatus mit ihrer Arbeit zusammenhängt, sind sie diesen Drohungen ungeschützt ausgesetzt,“ sagte Yaacob.  

Die TEUPM hat den Vorfall an die Abteilung für Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen gemeldet und gewarnt, dass das Unternehmen erneut versuchen wird, die neu angesetzte Gewerkschaftsabstimmung zu sabotieren. Das BHI-Büro für die Region Asien/Pazifik in Kuala Lumpur hat den Rat für Holzzertifizierung von Malaysia (MTCC) und den nationalen malaysischen Mitgliedsverband von PEFC International kontaktiert. Daraufhin hat der MTCC am 3. Oktober ein Schreiben an das zertifizierte Unternehmen versandt und die Warnung ausgesprochen, dass möglicherweise eine schwerwiegende Verletzung der Anforderungen seiner Normen erfolgt, wenn Ekowood weiterhin in die Arbeitnehmerrechte eingreift.  

Davon ließ sich das Management von Ekowood nicht abhalten und führte seine Bedrohung und Schikanierung von Wanderarbeitnehmern am Tag der Abstimmung fort; am Wahltag fand zufällig auch ein „FSC Controlled Wood“-Audit von SGS im Unternehmen statt.  

Der BHI-Regionalvertreter der Region Asien/Pazifik, Apolinar Tolentino, sagte, die Zertifizierungen von FSC und PEFC verlangen beide, dass alle Firmen, die ihr Logo verwenden, die Arbeitnehmerrechte achten, die von den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation geschützt sind, auch das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen. Er sagte, es sei in dieser Angelegenheit Kontakt aufgenommen worden mit SGS Malaysia und SGS Südafrika (zuständig für die FSC-Zertifizierung) sowie mit dem FSC und dem MTCC. Die Organisationen haben das Management aufgefordert, alle gewerkschaftsfeindlichen Handlungen zu unterlassen und die Beschäftigten ungehindert abstimmen zu lassen.