Gewerkschaften in Brasilien suchen nach innovativen Wegen für die gewerkschaftliche Aufbauarbeit unter den informell Beschäftigten

Um adäquat auf die Veränderungen in der Arbeitswelt in Brasilien reagieren zu können, haben sich sechs BHI-Mitgliedsgewerkschaften aus den Branchen Bau, Baustoffe und Holz aus mehreren brasilianischen Bundesstaaten am 3. September zusammengesetzt, um über Ideen und Strategien zu sprechen, wie man die Arbeitnehmer im informellen Sektor gewerkschaftlich aktivieren kann.  


Das Treffen wurde in Zusammenarbeit mit dem BHI-Regionalbüro für Lateinamerika/Karibik sowie der FES Brasilien organisiert und stellt ein Element eines Pilotprojekts dar, im Rahmen dessen eine umfassendere und innovativere Strategie für die gewerkschaftliche Aufbauarbeit unter den informell Beschäftigten in Brasilien erarbeitet werden soll, um die Arbeitnehmer stärker in Gewerkschaften einzubinden und die Einheit und Solidarität der Arbeiterschaft zu erweitern.  


Dem brasilianischen Institut für Geographie und Statistik (IBGE) zufolge gab es zwischen 2012 und 2019 einen deutlichen Rückgang bei den Mitgliederzahlen — in diesem Zeitraum verloren die Gewerkschaften 3,8 Millionen Mitglieder. Viele dieser Arbeitnehmer sind seitdem im informellen Sektor beschäftigt, wo ihre Rechte weniger geschützt bzw. durch Regierung und Arbeitgeber gesichert sind.