Gewerkschaften in Mauritius an Wanderarbeitnehmer: Wir stehen hinter euch!

Mehr als 1.000 Mitglieder der Baugewerkschaft von Mauritius (CMWEU) und ihres nationalen Verbandes CTSP haben am 15. Juli einen 1 km langen Protestmarsch von der Landeszentrale des CTSP zum Ratsgebäude zurückgelegt, um auf die traurige Lage der Wanderarbeitnehmer in der Bauindustrie von Mauritius aufmerksam zu machen.


Wie Gewerkschafter berichteten, fallen viele Arbeitsmigranten im Land häufig Lohndiebstahl, Ausbeutung bei der Beschäftigung und Schikanierung am Arbeitsplatz zum Opfer. Zahlreiche Arbeiter leiden außerdem unter geistig-seelischen Problemen, weil sie unter unzureichenden Arbeitsbedingungen tätig sind und ihnen laufend mit Entlassung und Abschiebung gedroht wird. In Mauritius sind die Arbeitgeber nicht verpflichtet, für eine Entlassung, Ausweisung und/oder Abschiebung von Wanderarbeitnehmern die Erlaubnis einer staatlichen Behörde einzuholen.  


Die Proteste finden statt, nachdem die CMWEU erfolgreich dafür gesorgt hatte, dass Bestimmungen eingeführt werden, mit denen die Interessen der in Mauritius arbeitenden Wanderarbeitnehmer geschützt werden. Der Minister für Beschäftigung und Human Resources gab bekannt, dass infolge der unermüdlichen Kampagne und Lobbyarbeit der Gewerkschaften in Kürze ein Gesetzentwurf zum Schutz von Wanderarbeitnehmern vorgelegt werden wird. Die Gewerkschaften machen sich zudem eine App namens „Just Good Mauritius“ zunutze, um auch über diesen Weg die Rechte der Arbeitsmigranten zu verteidigen. „Der Schutz der einheimischen Arbeitnehmer beruht in erster Linie auf dem Schutz der Arbeitsmigranten. Wir können die Dinge nur dann in die Tat umsetzen, wenn Einheimische und Wanderarbeitnehmer zusammenarbeiten und sich gemeinsam für die Einhaltung eines universellen und menschenwürdigen Standards bei den Arbeitnehmerrechten in Mauritius einsetzen”, sagte der CTSP-Vorsitzende Reeaz Chutto.