Gewerkschaften starten Kampagne „Sicher zu Hause, sicher bei der Arbeit“
Das BHI-Regionalbüro der Region Lateinamerika/Karibik (LAC) und die Friedrich-Ebert-Stiftung Deutschland haben am 30. September die Kampagne „Sicher zu Hause, sicher bei der Arbeit“ auf den Weg gebracht. Mit der Kampagne soll über geschlechtsspezifische Gewalt informiert und sensibilisiert und die Forderung nach Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 verstärkt werden. An der Veranstaltung zum Kampagnenstart nahmen 30 Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen in Führungspositionen aus Curaçao, Ecuador, Peru, Mexiko und Chile teil, ebenso wie Gewerkschaftsführerinnen aus der Dominikanischen Republik, Argentinien und Guatemala.
Die Kampagne, die geschlechtsspezifische Gewalt und Feminizid in den Mittelpunkt stellt, ist eine Reaktion auf die inmitten einer Pandemie steigende Anzahl an Fällen von Gewalt gegen Frauen in Peru, Ecuador, Chile, Mexiko und Curaçao. Im Rahmen der Kampagne sollen drei Schulungen zu Gender und digitalem Engagement stattfinden, um die teilnehmenden Gewerkschaften im Vorfeld der 16 Aktionstage der BHI gegen geschlechtsspezifische Gewalt im November 2020 zu befähigen.
Die Vorsitzende des BHI-Frauenausschusses der Region Lateinamerika/Karibik und Vertreterin von FENTICOMMC (Dominikanische Republik), Fabiana Santos, stellte den jüngst verabschiedeten Arbeitsplan für den regionalen Frauenausschuss vor, der sich auf Kampagnen gegen geschlechtsspezifische Gewalt in den verschiedenen Ländern der Region konzentrieren wird.
„Die Gewerkschaftsbewegung muss ihre Bestrebungen für die Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 intensivieren. Wir sind überzeugt, dass das Übereinkommen in Kombination mit Kollektivaktionen und Aktivitäten zum Aufbau von Kapazitäten uns dabei helfen wird, der Gewalt gegen Frauen systematisch ein Ende zu bereiten, sagte Santos.
Auch María Alexandra Arguedas, Gender-Expertin und Projektberaterin stimmte zu. „Ein Leben ohne Gewalt ist ein Menschenrecht. Dies verlangt jedoch die Schaffung und Umsetzung von umfassender staatlicher Politik. Leider besteht in der Region LAC eine große Kluft zwischen der Anzahl an gemeldeten Fällen und dem Handeln der Regierungen.“
UN Women hat eine Liste mit den 25 Ländern weltweit veröffentlicht, in denen die höchsten Raten von geschlechtsspezifischer Gewalt bestehen. Davon sind 14 Länder in Lateinamerika, das sind also 56 Prozent derjenigen Länder mit den meisten angezeigten Frauenmorden und Fällen von Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz und generell.
UN Women hat eine Liste mit den 25 Ländern weltweit veröffentlicht, in denen die höchsten Raten von geschlechtsspezifischer Gewalt bestehen. Davon sind 14 Länder in Lateinamerika, das sind also 56 Prozent derjenigen Länder mit den meisten angezeigten Frauenmorden und Fällen von Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz und generell.