Ghana: Arbeitsschutzfortbildung für Gewerkschafter und Arbeitsklauseln für bessere gewerkschaftliche Aufbauarbeit bei MNU
Am 28.-30. November kamen 25 Gewerkschafter aus West- und Ostafrika zu einer dreitägigen Schulung zusammen, bei der Arbeitsschutz und Arbeitsklauseln im Kontext der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit bei multinationalen Unternehmen im Mittelpunkt standen.
Die Fortbildung fand in Accra (Ghana) statt. Es nahmen Vertreter von BHI-Mitgliedsverbänden aus Ghana, Nigeria, Kenia, Tansania und Ruanda daran teil. BHI-Mitarbeiter aus der Region waren in die Organisation eingebunden.
Michael Adumatta Nyantakye, der Generalsekretär der PUWU-Ghana begrüßte die Teilnehmenden. „Wir sind stolz darauf, diese wichtige Weiterbildung in Ghana ausrichten zu dürfen. Sie wird den BHI-Mitgliedern in Ost- und Westafrika unter anderem dabei helfen, die von der ILO im Juni 2021 neu verabschiedete Resolution umzusetzen, mit der das Prinzip einer sicheren und gesunden Arbeitsumwelt zu den grundlegenden Prinzipien und Rechten am Arbeitsplatz hinzugefügt worden ist“, sagte Nyantakye, der auch Mitglied im regionalen Exekutivausschuss der BHI ist
Bei der Fortbildung stand die Frage im Mittelpunkt, wie Gewerkschaften die Chancen nutzen und maximieren können, die Arbeitsschutz an unterschiedlichen Arbeitsstätten darstellt, insbesondere bei MNU, um so ihre Initiativen für gewerkschaftliche Aufbauarbeit voranzubringen und gleichzeitig die Kompetenzen aufzubauen, auf Arbeitsschutzanliegen reagieren zu können.
Die Schulung umfasste auch die Verwendung von Asbest bei der Arbeit sowie dessen negative Auswirkungen für die Beschäftigten und ihre Familien. Die Teilnehmer wurden darüber aufgeklärt, in welchem Umfang Asbest in der Arbeitswelt benutzt wird, besonders in der Bauindustrie und im Schiffsbau, wo das Material zur Isolierung und zum Brandschutz sowie als Reibwerkstoff und Filter eingesetzt wird. Bei jedem Gebäude, das aus dieser Zeit stammt, wird höchstwahrscheinlich irgendein Material verbaut worden sein, das Asbest enthält, wodurch sich vermutlich die wichtigsten Fälle von unbeabsichtigtem Asbestkontakt erklären lassen.
Die Teilnehmer diskutierten außerdem die jüngsten Trends und Vorgehensweisen bei MNU, vor allem bei denjenigen, die in den BHI-Branchen tätig sind. Verstärkt wurde dieser Teil der Schulung durch einen interessanten Austausch mit Arbeitgebervertretern von der China State Company, China Railway N°5 und Rolidar, einem israelischen Unternehmen, die alle in Ghana tätig sind. China State soll das erste MNU aus China gewesen sein, das 1991 ein Tarifabkommen mit der Bau- und Baumaterialiengewerkschaft (CBMWU) von Ghana geschlossen hat. Die BHI hofft, dass durch die Interaktion und die bei der Weiterbildung ausgetauschten neuen Informationen ihre Mitgliedsverbände bessere Strategien für die gewerkschaftliche Aufbauarbeit entwickeln und die Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen in ihren jeweiligen Ländern verbessern können.
Die Teilnehmer stellten darüber hinaus Arbeitspläne vor, wie sie Arbeitsschutz und Arbeitsklauseln in MNU als Instrumente für ihre Aufbauarbeit und Tarifverhandlungen nutzen wollen. Die BHI-Regionalvertreterin Crecentia Mofokeng drängte die vertretenen Gewerkschaften, diese Pläne zu beschließen. Sie dankte außerdem Union-to-Union, FNV und Solidar Suisse für deren Unterstützung bei der Durchführung dieser erfolgreichen Weiterbildung.