HeidelbergCement-Netzwerk zeigt festen Willen zur Überwindung neuer Probleme

Zu einer Online-Sitzung am 13. Oktober kamen etwa 40 Teilnehmer von Mitgliedsgewerkschaften bei der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) sowie bei IndustriALL Global Union zusammen, um über die Entwicklungen beim deutschen Baustoffkonzern HeidelbergCement zu sprechen und darüber, welchen Herausforderungen die Beschäftigten gegenüberstehen.

Covid-19 hat Auswirkungen auf die Branche, und auch wenn sich die Lage von Region zu Region unterscheidet, so sind die Umsätze auf globaler Ebene zurückgegangen. Seit Juni hat sich die Lage ein wenig entspannt, als die Regierungen die Ausgangsbeschränkungen gelockert haben.

Die Teilnehmer stellten mit Sorge fest, dass aufgrund des kleiner werdenden Marktes und der Wirtschaftskrise ein Mangel an Investitionen, Schwierigkeiten bei Verhandlungen in angespannten Märkten und als Konsequenz Entlassungen und Freisetzungen erlebt werden.

Das Netzwerk diskutierte ebenfalls die Ziele und Strategie des Unternehmens für die Senkung von CO2-Emissionen und die Digitalisierung.

Es nahmen auch Vertreter von HeidelbergCement an der Sitzung teil, die die Arbeitsschutzstrategie des Unternehmens vorstellten, welche besonders darauf ausgerichtet ist, eine Ausbreitung von Covid-19 an den Arbeitsstätten zu verhindern.

Das Gewerkschaftsnetzwerk einigte sich auf einen Aktionsplan, der die folgenden Punkte umfasst:


  • Fremdvergabe ins Visier nehmen und Möglichkeiten finden, prekär Beschäftigte zu organisieren
  • Kernfragen im Zusammenhang mit der Sicherheit und Gesundheit genau untersuchen und verfolgen
  • Verletzungen der Arbeitnehmerrechte anprangern und gleichzeitig den sozialen Dialog auf globaler und lokaler Ebene verbessern
  • Einbindung von Arbeitnehmerinnen verstärken
  • Datenbank von Tarifverträgen weiterentwickeln und zur Unterstützung bei Tarifverhandlungen verwenden
  • Die Auswirkungen von Umweltfragen und Industrie 4.0 auf die Arbeitnehmer abwägen und gleichzeitig innovative Möglichkeiten der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit in Betracht ziehen
  • Kommunikation zwischen den Sitzungen verbessern, u. a. durch intensivere Arbeit des Lenkungsausschusses

 

BHI-Generalsekretär Ambet Yuson äußerte sich dazu wie folgt:

„Die Arbeitnehmer machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und Sicherheit, wie auch um ihre Zukunft. Es ist ein gutes Zeichen, dass HeidelbergCement gewährleisten will, dass Gewerkschaften vollständig anerkannt, die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten geschützt und die in Tarifabkommen und per Gesetz festgelegten Leistungen für Arbeitnehmer nicht in Frage gestellt werden. Wir hoffen auf einen stärkeren sozialen Dialog auf globaler Ebene, den wir dringend brauchen, und sehen dies als einen guten Schritt in die richtige Richtung.“

Der stellvertretende Generalsekretär von IndustriALL, Kemal Özkan, sagte:

„Angesichts der instabilen wirtschaftlichen Situation und der drohenden Gefahr einer zweiten Welle von Covid-19 fordern wir, dass HeidelbergCement die volle Verantwortung für seine Beschäftigten übernimmt. Wir sind der Meinung, dass die umfassende Achtung der Arbeitnehmerrechte und sichere Arbeitsbedingungen essenzielle Elemente sind, die sowohl im Unternehmen als auch entlang der Lieferkette bedingungslos vorhanden sein müssen. Es gibt nur einen Weg, diese Probleme anzusprechen, nämlich die Aufnahme des sozialen Dialogs auf globaler Ebene.“

Die Sitzung fand mit Unterstützung der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung statt.