IG BAU fordert Klimaschutz und gute Arbeit in der Zementindustrie

Der BHI-Mitgliedsverband IG BAU, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt aus Deutschland, begrüßt  die Zusage von internationalen Zement- und Baustoffunternehmen wie HeidelbergCement und LafargeHolcim, ihre Kohlenstoffemissionen senken zu wollen. Der IG Bau zufolge ist dies besonders wichtig, weil die Zementindustrie weltweit rund acht Prozent der gesamten Kohlenstoffemissionen produziert  

„Die IG BAU unterstützt die Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und der Erreichung der Pariser Klimaschutzziele", sagt Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied der IG BAU und dort zuständig für die Baustoffindustrie. 

„Dabei tragen die Unternehmen eine hohe Verantwortung für die Beschäftigten und deren Familien. Klimaschutz darf kein Vorwand sein, um Arbeitsplätze abzubauen, Werke zu schließen oder Beschäftigungsbedingungen zu verschlechtern", so Burckhardt weiter.

Eine nachhaltige Unternehmenspolitik, die gute Arbeit fördert und das Klima schützt, darf nicht alleine eine Willenserklärung sein. Sie muss umfassend sein und weltweit unabhängig kontrolliert werden, so die Gewerkschaft. Nach Meinung der IG BAU muss eine Verpflichtung zur Senkung der Kohlenstoffemissionen mehr als nur ein Lippenbekenntnis sein. Die IG BAU sagte, Verstöße gegen Klimaschutzvorgaben – wie sie zum Beispiel aus Indien berichtet werden – gehen nicht nur zu Lasten der dortigen Beschäftigten und deren Familien, sondern sie gefährden auch die Arbeitsplätze in Europa und Deutschland, ganz zu schweigen von den globalen klimatischen Auswirkungen.  

Daher fordert die Gewerkschaft die Zementfirmen auf, international eine Vorbildfunktion einzunehmen. Der Wandel in der Zementindustrie müsse gemeinsam zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften im engen Schulterschluss mit der Politik gestaltet werden. Während Maßnahmen zum Klimaschutz in allen Werken und bei allen Geschäftstätigkeiten weltweit umgesetzt werden sollten, fordert die Gewerkschaft die Unternehmen auf, das Koalitions- und Vereinigungsrecht in allen Regionen der Welt zu respektieren, Gewerkschaften anzuerkennen und mit ihnen in Verhandlungen zu treten, um Klimaschutz und gute Arbeit zu fördern. Die IG BAU betonte, dass die Gewerkschaften vor Ort und ihre Strukturen der wichtigste Ansprechpartner für Arbeitnehmerrechte und Beschäftigungsbedingungen sind.