Internationale Sportkonferenz der BHI erfolgreich abgehalten
Dank einer Kombination aus elektronischen Kanälen, sozialen Medien und gewohnten persönlichen Interaktionen konnte die BHI, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für MADLSA, dem Supreme Committee for Delivery and Legacy, SC und verschiedenen anderen Partnern, die Solidarität und Unterstützung geleistet haben, am 23./24. November erfolgreich ihre zweitägige internationale Sportkonferenz abhalten, bei der die Arbeitnehmerrechte und die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 im Mittelpunkt standen.
An der Veranstaltung nahmen Gewerkschaftsführer, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen NGO), verschiedene Regierungsbeamte sowie führende Vertreter der Migrantengemeinschaften und von Verbänden aus aller Welt teil. Es wurden Themen und Anliegen rund um die Rechte von Arbeitsmigranten, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (Arbeitsschutz), institutionalisierte Partnerschaften zwischen Gewerkschaften, der FIFA und Regierungsvertretern aus Katar sowie Reformen im Vorfeld der WM 2022 und darüber hinaus diskutiert.
Mit über 300 Teilnehmern aus 45 Ländern, die sich online registriert hatten, war die Konferenz ein voller Erfolg, nicht zuletzt aufgrund der breiten Expertise der Podiumsteilnehmer aus 11 Ländern und der Moderatoren aus 7 Ländern. Die Präsenzveranstaltung in Doha (Katar) wurde von 21 führenden Vertretern der Migranten und Arbeitnehmervertretern aus 13 Ländern besucht.
Die bisher größte Hybrid-Veranstaltung der BHI
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson dankte allen, die zum Gelingen dieser Konferenz beigetragen haben. Yuson zufolge war diese Veranstaltung das größte Hybrid-Event der BHI seit Beginn der Pandemie, bei dem Online-Plattformen, soziale Medien und altbekannte Präsenz vor Ort miteinander kombiniert wurden. „Ich bin ungeheuer stolz und glücklich, wie gut diese Veranstaltung gelungen ist. Das war eine ganz große Leistung. Wir haben gezeigt, dass unser Engagement und unsere Hartnäckigkeit beim Kampf für Arbeitnehmerrechte auch überwältigende Herausforderungen überwinden und sogar diese Pandemie überstehen können. Im Namen der BHI möchte ich allen Partnern danken, den Rednern für ihre Inputvorträge, den Arbeitnehmern aus den verschiedenen Ländern, die sich angemeldet und teilgenommen haben, den Migrantengemeinschaften und -gruppen sowie unseren Mitarbeitern, die diese Konferenz möglich gemacht haben“, sagte er.
Im Gedenken an Jin Sook Lee
Die Konferenz begann mit einem bewegenden Gedenkmoment für Jin Sook Lee, die sich seit 2010 als Global Campaign Director der BHI u. a. für die Rechte und das Wohlergehen der Arbeiter eingesetzt hatte, die auf den Baustellen der Infrastruktur für Mega-Sportevents beschäftigt sind. Als Katar zum Ausrichter der nächsten FIFA-WM ernannt wurde, stellte sie sich der Herausforderung, eine weltweite Gewerkschaftskampagne für die Rechte und das Wohlergehen der Wanderarbeitnehmer zu gestalten.
Reflexionen über die Zusammenarbeit für Arbeitnehmerrechte
Der erste Konferenztag bot mit vier Veranstaltungsteilen ein intensives Programm. In der ersten Session wurde die Zusammenarbeit beim Kampf für die Arbeitnehmerrechte in Katar im Kontext der WM 2022 thematisiert. Dieser Teil wurde von BHI-Generalsekretär Ambet Yuson und der Mitgründerin und Vizepräsidentin von SHIFT, Rachel Davis, moderiert. Direkt im Anschluss folgte eine Session mit Informationen zu weiteren Details über die Verfahren und Ergebnisse der gemeinsamen Arbeitsinspektionen in den Stadien, die Einrichtung und Tätigkeiten der Workers-Welfare-Foren (WWF) sowie das Engagement beim Programm für die universelle Erstattung von Vermittlungsgebühren. Die Überlegungen wurden vom Exekutivdirektor des SC für Workers‘ Welfare, Mahmoud Qutub, dem federführenden BHI-Vertreter bei den Arbeitsinspektionen, Simon Hester, und dem Chief People Officer von BESIX (Belgien), Geert Aelbrecht, geleitet.
Die Zukunft des sozialen Dialogs
Die dritte Session wurde von den folgenden Podiumsteilnehmern betreut: Amin Rasul vom Forum der führenden Vertreter der Migrantengemeinschaften in Katar, der Vorsitzende von Byggnads (Schweden), Johan Lindholm, der stellvertretende Chief Executive des Zentrums für Sport und Menschenrechte, William Rook, der Leiter für Menschenrechte und Antidiskriminierung bei der FIFA, Andreas Graf, FIFPro-Generalsekretär Theovan Seggelen und der Senator und Gewerkschafter Napoleon Gomez Urrutia aus Mexiko (per Videobotschaft). In diesem Veranstaltungsteil, der ebenfalls von der stellvertretenden BHI-Präsidentin und stellvertretenden Generalsekretärin von UNITE UK, Gail Cartmail, moderiert wurde, ging es um die Zukunft des sozialen Dialogs anhand des Beispiels der BHI mit dem SC und anderen Interessensvertretern, der durch die Corona-Pandemie eine noch größere Herausforderung wird.
Gesundheit und Sicherheit
Die vierte Session dieses Konferenztages stand im Zeichen des Arbeitsschutzes (Gesundheit und Sicherheit) inmitten der Corona-Pandemie. Diese Veranstaltung bestand aus zwei Teilen, in denen die Stimmen der Arbeitnehmer aus verschiedenen Teilen der Welt sowie Innovationen und gelungene Ansätze (Best Practices) der Zusammenarbeit bei der Reaktion auf Covid-19 an den Arbeitsstätten im Mittelpunkt standen. Führende Gewerkschaftsvertreter von FILCA-CISL (Italien), FGTB und ACV BIE (Belgien), FNSCBA-CGT (Frankreich), UNITE (Vereinigtes Königreich), CFMEU (Australien) und Vertreter der verschiedenen Workers-Welfare-Ausschüsse in Katar sowie der Foren der Migrantengemeinschaften boten Einblicke und einen Erfahrungsaustausch.
94 erfolgreiche Teilnehmer der Workers-Welfare-Schulungen
Der erste Konferenztag endete mit einer Abschlusszeremonie zur Feier aller Arbeitnehmervertreter, die an der Reihe von Schulungen und Kompetenzerweiterungsprogrammen teilgenommen und diese bestanden haben, die von BHI und SC gemeinsam organisiert werden. Insgesamt hatten 94 gewählte Arbeitnehmervertreter von verschiedenen Workers-Welfare-Foren den Kurs absolviert. Aufgrund der durch die Pandemie erforderlichen Distanzregeln war ein kurzes Video vorbereitet worden, mit dem allen Arbeitern gratuliert wurde, die die Schulungen absolviert hatten.
Impuls der Arbeitsreformen über die WM 2022 hinaus bewahren
Die BHI eröffnete den zweiten Konferenztag mit einer besonderen Botschaft des Ministeriums für administrative Entwicklung, Beschäftigung und Soziales (MADLSA), die durch dessen Assistant Undersecretary für Beschäftigung, Mohammed Hassan Al-Obaidly, überbracht wurde. Zusammen mit dem Leiter des Katarprogramms der Internationalen Arbeitsorganisation, Houtan Houmayounpour, dem HR-Direktor von VINCI-QDVC, Hans Mielants, dem Attaché für Beschäftigung der philippinischen Botschaft in Doha, David Des Dicang, und dem Vorsitzenden des INBCWF (Indien), Ramachandra Khuntia, war der Beamte des MADLSA einer der Diskutanten über die Frage, wie man den Impuls der Arbeitsreformen in Katar auch über die WM 2022 hinaus bewahren kann. Diese Sitzung wurde durch den stellvertretenden BHI-Präsident Dietmar Schäfers von der IG BAU (Deutschland) geleitet.
Die BHI würdigt die kontinuierliche Unterstützung ihrer Mitgliedsverbände und solidarischen Partner über die Jahre, etwa der FES-Deutschland, Mondiaal FNV-Niederlande, LO Norwegen, UNISON-UK, Open Society Foundation (Stiftung offene Gesellschaft), SASK- Finnland, SOLIDAR Swiss (Schweiz), SSGNE-Deutschland sowie Union to Union-Schweden, die in den letzten 13 Jahren unsere Anstrengungen für menschenwürdige Beschäftigung bei Mega-Sportveranstaltungen begleitet haben.