Junge Gewerkschafter: „Schutzschirme“ zur Abwehr von gewerkschaftsfeindlichen Schritten

Die jungen Gewerkschafter in Führungspositionen in der BHI-Region Europa riefen dazu auf, mehr politische und wirtschaftliche „Schutzschirme“ einzurichten, um die Kolleginnen und Kollegen vor einer weiteren Welle der arbeitnehmerfeindlichen Politik infolge der Corona-Pandemie zu schützen.  

Bei einer Sitzung des BHI-Jugendausschusses der Region Europa am 16. November brachten die jungen Gewerkschafter ihre tiefe Sorge über die gefährliche Tendenz von Regierungen zum Ausdruck, ihre Arbeitsgesetze zu „reformieren, restrukturieren und zu ändern“, angeblich damit diese besser auf die Pandemie ausgerichtet sind, doch eigentlich gehen diese Änderungen zu Lasten der Rechte und des Wohlbefindens der Arbeitnehmer.

 

Wagner fügte hinzu, dass die globale Gesundheitskrise zahlreiche Volkswirtschaften in Europa hart getroffen und Millionen Arbeitsplätze vernichtet habe. Er sagte, viele Unternehmen würden die Pandemie ausnutzen, um Maßnahmen voranzutreiben, die flexible Beschäftigungsabkommen erlauben und die Arbeitsplatzsicherheit untergraben. Der junge Gewerkschaftsführer wies darauf hin, dass die aktuelle Situation eine psychische Belastung für zahlreiche Arbeitnehmer darstellt, insbesondere für die jungen unter ihnen.  

Der Vorsitzende der Baugewerkschaft in Kirgisistan, Eldiiar Karachalov, zeichnete ein ähnliches Bild. Er berichtete, wie seine Regierung Covid-19 dazu benutzt, die gewerkschaftlichen Aktivitäten zu beschränken und sich in interne Angelegenheiten der Gewerkschaften einzumischen. Karachalov sagte, im letzten Monat habe es massive Arbeitnehmerproteste gegeben, nachdem das kirgisische Parlament eine Maßnahme beschlossen hatte, mit der das Gewerkschaftsgesetz im Land geändert werden sollte. Er erläuterte, dass die Gewerkschaften fordern, dass die Maßnahme unverzüglich zurückgenommen wird; ihnen zufolge würde die Maßnahme die gewerkschaftliche Aufbauarbeit zerstören, und sie verletze zudem internationale Beschäftigungsabkommen.  

Der Ausschuss gab bekannt, dass er seine Präsenz über Online-Plattformen maximal nutzen möchte, um mehr junge Arbeitnehmer zu erreichen und mehr Räume entstehen zu lassen, um Informationen und Strategien auszutauschen und sich weiterzubilden. Als erster Schritt wurde ein Großteil der Sitzung darauf verwendet, die Geschichte, Prinzipien und Phasen des Kapitalismus zu diskutieren. 

Dieser Veranstaltungsteil erfolgte in Form eines Moduls, das die jungen Delegierten der schwedischen Baugewerkschaft BYGGNADS und der schwedischen Gewerkschaft der Maler und Anstreicher MALARNA vorbereitet und umgesetzt hatten.