LafargeHolcim der Verschmutzung der Pariser Seine beschuldigt

(Photo: web24.news)


Die BHI fordert die französischen Behörden auf, bei ihrer Untersuchung der ausgelaufenen Flüssigkeit in den Fluss Seine in Paris alle Möglichkeiten auszuschöpfen; verantwortlich gemacht wird ein Werk, das dem schweizerisch-französischen Zementriesen LafargeHolcim gehört. Der Vorfall hatte öffentliche Empörung ausgelöst. 

Die französischen Medien berichten, dass seit September mehrere hundert Liter giftiges Abwasser in den Fluss gelangt seien; eine Mischung aus Zement, Stoffen zur Abwasserbehandlung und Plastik-Mikropartikeln.  

Sollte bewiesen werden, dass LafargeHolcim das Abwasser bewusst ausgeleitet hat, so die BHI, hätte das Unternehmen gegen die internationalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verstoßen. Die BHI rief den Konzern dazu auf, seine Verfahrensregeln und Prozesse für das Risikomanagement drastisch zu verbessern, die sich in anderen Teilen der Welt als unzureichend erwiesen haben, etwa in Nigeria.  

Über das toxische Abwasser wurde erstmals im August 2020 im LafargeHolcim-Zementwerk in den Hafenanlagen im Südosten von Paris berichtet. Daraufhin leitete das Büro der Pariser Staatsanwaltschaft eine Untersuchung ein. Der Umweltminister signalisierte, dass gegen die Verantwortlichen gerichtlich vorgegangen werden wird.

Während LafargeHolcim das Leck bestätigte, bestand das Unternehmen jedoch darauf, Opfer von Sabotage zu sein. Die BHI sagte, dieser Vorfall erinnert an einen ähnlichen Fall im April 2019, als Zement in die Seine geleitet wurde. Der Baukonzern Vinci, der diesen „unbeabsichtigten Abfluss“ zugab, wurde zu einer Geldstrafe von EUR 50.000 verurteilt.