Lateinamerika/Karibik: Neue Normalität für Arbeitnehmer verlangt neue Ansätze bei der gewerkschaftlichen Aufbauarbeit
Der BHI-Regionalausschuss der Region Lateinamerika/Karibik hielt am 23. September seine 16. Regionalversammlung ab, womit die statutarischen Sitzungen in der Region beendet sind. Der Ausschuss rief dazu auf, die Strategie der Global Union BHI zu stärken, um wirksam auf die neuen Gegebenheiten für die Arbeitnehmer zu reagieren, die aus der Pandemie entstanden sind.
Bei dieser regionalen Sitzung, die Teil der zahlreichen Vorbereitungen auf den 5. Weltkongress der BHI im nächsten Jahr ist, wurden außerdem die vielen Aktivitäten und das Engagement der globalen Gewerkschaftsföderation in der Region besprochen. Der BHI-Regionalvertreter Nilton Freitas wies in seinem Jahresbericht darauf hin, dass 180 Weiterbildungen und Schulungen umgesetzt wurden, an denen über 14.000 Arbeitnehmer und Gewerkschaftsführer von 118 Mitgliedsorganisationen in der Region teilgenommen haben. Darüber hinaus konnte die BHI 280 Veröffentlichungen in der Region erzielen, die zusammen eine Leserschaft von über 200.000 Menschen erreicht haben, sagte er. Dies alles sei das Ergebnis der Unterstützung durch die Mitgliedsverbände und Gremien der Gewerkschaftszusammenarbeit.
Es wurde außerdem über die Zukunft der BHI gesprochen, hauptsächlich in Bezug auf neu entstehende Branchen und die Notwendigkeit, mehr Mitglieder zu gewinnen und sich auf die dauerhaften Transformationen in der Bau-, Baumaterialien-, Holz- und Forstwirtschaft zu konzentrieren. Die Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Baumaterialien schlug einen Ansatz für die gewerkschaftliche Aufbauarbeit vor, der auch andere Subsektoren der Wertschöpfungskette in der Bauindustrie durchdringt, damit man mit neuen Arbeitnehmergruppen in Kontakt kommt, die bisher über die bekannten Wege der Mitgliederwerbung nicht erreicht wurden.
Hiernach wurde über die Entwicklung des nächsten BHI-Strategieplans und die Formulierung in der TUCA-Plattform für die Entwicklung der beiden amerikanischen Kontinente (PLADA) berichtet, deren gewerkschaftliche Vorschläge zu Umwelt, Wirtschaft und Politik zu den Ansätzen passen, die der BHI-Strategieplan 2018-2021 für die globale Ebene vorsieht.
Der Vorsitzende des Regionalausschusses der BHI-Region LAC, Saúl Méndez Rodríguez, schloss das Meeting und betonte noch einmal, dass die regionale Gewerkschaftsbewegung sich auch weiterhin für die Verteidigung der Arbeitnehmerrechte vor dem Neoliberalismus einsetzen muss. „Abgesehen von der Pandemie sind die weiterhin bestehende Krise des neoliberalen Wirtschaftsmodells und der Konzentration des Wohlstands in den Händen einiger weniger die größten Bedrohungen für die Arbeitnehmer“, sagte er.