Latin America: BWI affiliates mobilise for 2023 International Workers Memorial Day

BHI-Mitgliedsverbände in Brasilien, Peru, Panama, Argentinien, der Dominikanischen Republik, Guatemala, Venezuela, Kolumbien und El Salvador haben im April mobil gemacht und sich für das Grundrecht der Arbeitnehmer auf eine sichere und ungefährliche Arbeitsumgebung eingesetzt. Höhepunkt und Abschluss der Kampagne bildeten Veranstaltungen in ganz Lateinamerika und in der Karibik am 28. April.  


In der Region fanden mehr als 60 Aktivitäten statt, darunter Inspektionen, Arbeitsschutz-Schulungen, Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch Streikposten und Flyer zu berufsbezogenen Unfällen und Krankheiten sowie Demonstrationen mit der Forderung an die Regierungen und Arbeitgeber, Maßnahmen zur Vermeidung von Todesfällen und Verletzungen im Zusammenhang mit Beruf und Beschäftigung zu ergreifen.  


In Brasilien wurde von FETRACONSPAR - dem Verband der Arbeitnehmer in der Bau- und Möbelindustrie des Bundesstaates Paraná - im Rahmen der Aktionen zum 28. April eine Veranstaltung zum Gedenken an alle Arbeitnehmer abgehalten, die durch Arbeitsunfälle ihr Leben verloren haben. An einem Ort, an dem zahlreiche Pendler auf ihrem Weg zur Arbeit vorbeikommen, wurden 239 Kreuze im Gedenken an die Arbeitnehmer aufgestellt, die 2022 in Paraná bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen sind (Beobachtungsstelle für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz). Auf den Kreuzen wurden Helme in vielen Farben angebracht, um die unterschiedlichen Positionen auf einer Baustelle zu zeigen, vom Maurerlehrling bis zum leitenden Ingenieur, als Erinnerung daran, dass jeder dort einem Risiko ausgesetzt ist. Der brasilianische Fernsehsender mit den höchsten Einschaltquoten berichtete über diese Aktion.

 

In Panama kamen 250 Arbeitnehmer, der Arbeitsminister Panamas sowie Vertreter von Gewerkschaft, Unternehmen und anderen Behörden zur Abschlussveranstaltung der jährlichen Kampagne von SUNTRACS zusammen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein Theaterstück aufgeführt, um den nächsten Generationen zu erzählen, dass die heutige Garantie einer persönlichen Schutzausrüstung und Arbeitsschutz-Schulungen das Ergebnis eines historischen Gewerkschaftskampfes sind. Die Veranstaltung diente auch als Tribut für Barbara Mejía, die ehemalige Arbeitsschutzreferentin von SUNTRACS, in deren Verantwortungsbereich es lag, eine ganze Generation von Gewerkschaftsführern in diesem Bereich weiterzubilden. Das Event wurde live übertragen und fand mit einer Demonstration seinen Abschluss.  


In Peru organisierte der FTCCP - der peruanische Verband der Bauarbeiter - am 26. April eine Konferenz zum Thema „Schutz und Verteidigung des Rechts auf Gesundheit im Baugewerbe" mit Behörden und Experten, in deren Rahmen die Forderung ausgesprochen wurde, das erlaubte Gewicht von Zementsäcken in Peru von 42,5 auf 25 kg zu senken.  


In Argentinien hatte die UOCRA - die argentinische Bauarbeitergewerkschaft - in der gesamten Woche vom 24.-28. April Aktivitäten organisiert, sowohl virtuelle als auch Präsenzveranstaltungen, bei denen mit Flyern und Videos in sozialen Netzwerken für eine gesundheitsfreundliche Arbeitsumgebung geworben wurde; außerdem wurden Poster und Flyer in den Betrieben verteilt. Ein Highlight unter den Aktivitäten ist das Arbeitsschutz-Weiterbildungsprogramm der Gewerkschaft für junge Beschäftigte, mit dem dafür gesorgt werden soll, dass diese die Anwendung des Grundrechts auf Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz verteidigen können – durch die Erkennung von Risiken in verschiedenen Phasen der Arbeit und das Wissen, wie die Anpassungen identifiziert werden können, die zur Kontrolle dieser Risiken durchgeführt werden müssen.


Am 27. April fand ein vom BHI-Regionalbüro für die Region Lateinamerika/Karibik organisiertes Webinar statt, bei dem der Leitfaden für die Arbeitsschutz-Brigade vorgestellt wurde. Über 70 Gewerkschaftsvertreter aus der Region hatten sich für die Veranstaltung angemeldet. Der Vizepräsident für die BHI-Region LAC, Denilson Pestana, eröffnete das Webinar mit Kerzen zum Gendenken an diejenigen Arbeitnehmer, die bei der Ausübung von Beruf und Beschäftigung erkrankt oder verstorben sind. Danach hielt Juan José Guilarte - Senior Specialist für Arbeitnehmeraktivitäten im Büro der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für die Länder des Cono Sur - einen Vortrag über die ILO-Übereinkommen zu Arbeitsschutz, die jetzt zu den Grundrechten gehören; Mauro Posada und Ever Asprilla, die Arbeitsschutz-Referenten von UOCRA und SUNTRACS, sprachen dann darüber, wie das Thema Arbeitsschutz von ihren Gewerkschaften als Strategie für Gewerkschaftsaktivismus eingesetzt wird; zuletzt stellte der BHI-Regionalvertreter für die Region LAC, Nilton Freitas, den Leitfaden vor, der den BHI-Mitgliedsverbänden als Instrument für Arbeitsschutz-Schulungen zur Verfügung steht.