Mauritius: CMWEU schließt Abkommen zum Schutz von 400 Wanderarbeitnehmern in chinesischem MNU
Die Baugewerkschaft von Mauritius (CMWEU) hat zusammen mit ihrem nationalen Verband, der Confederation of Private Sector Workers (CTSP), etwa 400 Arbeitsmigranten in Mauritius geholfen, die ausgebeutet wurden.
Diese Arbeiter stammen aus Madagaskar, Bangladesch, Nepal und Indien; sie sind bei der Beijing Civil Engineering Group (BCEG) beschäftigt, einer Tochtergesellschaft des chinesischen Konzerns Sinohydro. Die Wanderarbeitnehmer sind auf der Baustelle für Smart City Tribeca Central in Trianon beschäftigt, dem zukünftig wohl größten Einkaufszentrum am indischen Ozean.
Die CMWEU hat insgesamt 16 Klagen von Arbeitnehmern festgestellt, die sie zu einem viertägigen Streik gezwungen haben; daraufhin kam das multinationale Unternehmen nicht umhin, am 6. Januar 2022 ein „historisches Abkommen“ mit der Gewerkschaft zu schließen.
Die zentralen Punkte des Abkommens sind u. a.:
- Die Anpassung der Löhne ab Januar 2020 einschließlich der Rückstände aller Zahlungen.
- Keine Lohnsenkungen für durch den Arbeitgeber bewilligte Krankheitstage.
- Die Arbeiter müssen nicht mehr in jeder zweiten Woche für Sinohydro arbeiten, während sie bei der BCEG angestellt sind.
- Die CMWEU bekommt Zugang zu den Arbeitsstätten und wird an bilateralen Meetings teilnehmen.
CMWEU-Generalsekretär Reeaz Chuttoo zeigte sich zufrieden mit der Vereinbarung, die zwischen den Beschäftigten und BCEG geschlossen wurde. „Ich freue mich über das Übereinkommen, das wir mit BCEG unterzeichnen konnten. Ich hoffe, dass diese Vereinbarung eine positive Auswirkung auf andere Unternehmen haben wird, die Wanderarbeitnehmer beschäftigen, und dazu beitragen kann, die Ausbeutung von Arbeitsmigranten in Mauritius zu beenden.“
„Wir möchten der BHI für ihre Unterstützung in dieser Angelegenheit danken. Die BHI hat uns geholfen, die Wanderarbeitnehmer in Mauritius gewerkschaftlich zu organisieren und unsere Beziehung mit ihnen zu stärken; dank ihrer Hilfe konnten wir diese Situation zu einer Erfolgsgeschichte für die CWMEU machen“, fügte Chuttoo hinzu.
Zahlreiche multinationale Unternehmen in Mauritius beschäftigen ausschließlich Arbeitsmigranten. Seit Ende der 1980-er Jahre hat das Land ausländische Arbeitskräfte angeworben, um den Mangel an billigen Arbeitern in den verschiedenen Wirtschaftszweigen zu kompensieren, insbesondere in den geschützten Wirtschaftszonen. Die meisten der Wanderarbeitnehmer in Mauritius kommen aus Asien. Doch viele dieser Arbeiter werden oft ausgebeutet und sind mit schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen konfrontiert.