Mehr Länder müssen ILO-Übereinkommen Nr. 190 ratifizieren!
*Stellungnahme der BHI zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Am 25. November wird die BHI unsere jährliche Kampagne „16 Aktionstage der Gewerkschaften gegen Gewalt an Frauen“ starten, um zusammen mit Arbeitnehmerinnen, Gewerkschaften und der internationalen Gemeinschaft den diesjährigen Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen zu begehen.
Unter der Federführung unserer Gewerkschaftsführerinnen aus der ganzen Welt werden die BHI und ihre Mitgliedsverbände auch weiterhin deutlich Position beziehen und sich gegen alle Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und im Privaten für alle berufstätigen Frauen aussprechen. Wie auch bei vergangenen Initiativen wird diese Kampagne am 10. Dezember ihren Höhepunkt finden, wenn wir gemeinsam den Internationalen Tag der Menschenrechte feiern.
Mit unserer kontinuierlichen Arbeit gegen alle Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt hofft die BHI auch in Zukunft alle ihre Gewerkschaftsverbände, Partner und Verbündeten dazu aufrufen zu können, sich bei ihren jeweiligen Regierungen dafür einzusetzen, dass sie das Übereinkommen Nr. 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ratifizieren. Bisher haben dank unserer unermüdlichen Aktionen 22 Länder das Übereinkommen ratifiziert. Es müssen sich jedoch noch weitere Länder zu dieser Maßnahme verpflichten, wenn wir starke rechtliche Verpflichtungen schaffen wollen, an deren Bestimmungen die Regierungen und Arbeitgeber gebunden sind.
Aktuell haben diejenigen Länder, die das Übereinkommen ratifiziert haben, auf unterschiedliche Weise mit der Umsetzung begonnen, unter anderem durch direkte Verweise auf das Instrument in ihren jeweiligen Tarifabkommen. Wir wollen dies in allen Ländern sehen. Die BHI ist überzeugt, dass das Übereinkommen ein entscheidendes politisches Instrument ist, das nicht nur die erwerbstätigen Frauen vor allen Formen von Gewalt schützt und mehr Sicherheit für Frauen am Arbeitsplatz und im Privaten bringt, sondern uns alle auch einen Schritt näher zu einer gendergerechten Zukunft führt.
Um darüber hinaus das unerschütterliche Engagement der BHI für die Schaffung von Gesellschaften, Arbeitsplätzen und Gewerkschaften ohne Gewalt und Schikanierung zum Ausdruck zu bringen, haben wir bei unserem 5. Weltkongress fünf Entschließungen verabschiedet, die auf die Geschlechtergerechtigkeit ausgerichtet sind. Darüber hinaus haben wir Leitlinien verabschiedet, die eine 1/3-Vertretung von Frauen in unserem Präsidium und Weltvorstand verpflichtend machen. Wir sind der Auffassung, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen in den Gewerkschaften beginnen muss. Wenn sie nicht von uns ausgeht, wird es keine Veränderungen geben.
Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen hoffen. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass Gewalt gegen Frauen nicht mehr existiert und dass jede erwerbstätige Frau endlich das Recht auf ein Leben und eine Arbeit ohne Angst vor Gewalt, Belästigung und Diskriminierung ausleben kann.