MENA: Arbeitnehmer fordern besseren Schutz vor Hitzestress und drängen auf gerechten Strukturwandel

Sieben Baugewerkschaften der BHI aus der Region Naher Osten/Nordafrika haben sich vom 11.-13. Juli in Beirut (Libanon) getroffen, um ihr Engagement im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel zu bekräftigen und sich für einen gerechten Strukturwandel für alle Erwerbstätigen einzusetzen, damit die Arbeitswelt umweltorientierter wird. Die Gewerkschaften gehören dem Netzwerk MENAT an (Gewerkschaften im Nahen Osten und Nordafrika) und werden von der dänischen Gewerkschaft 3F unterstützt. Sie waren sich einig, dass der Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitsstätten einhergehen muss mit einem fairen und gerechten Strukturwandel, der zu einer nachhaltigeren Zukunft für die Arbeitnehmer führt. Die Gewerkschafter sagten außerdem zu, bei der BHI-Kampagne „Heat Up Workers’ Rights, Not the Planet“ (etwa: Arbeitnehmerrechte steigern, nicht die Erderwärmung!) in ihrer Region federführend aktiv zu sein. Die Kampagne war letzte Woche gestartet worden.  


Während die Region mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig konfrontiert ist, konzentrieren sich die Gewerkschaften auf die Gefahren der berufsbezogenen Hitzebelastung und der massiven Hitzewellen, die nicht nur für die Gesundheit der Arbeitnehmer, sondern auch für ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden gefährlich sind. Den Gewerkschaften zufolge ist die Gefahr der wetterbedingten Hitze zu einem großen Gesundheitsrisiko für viele Arbeitnehmer in der Region geworden. „Wir sehen in zahlreichen Ländern einen alarmierenden Temperaturanstieg. Alleine in Jordanien sind Temperaturen von 50°C erreicht worden, wodurch die Beschäftigten potenziell tödlicher Hitzebelastung ausgesetzt sind“, sagte Mahmoud Salem Abbas AL-HIYARI, der Vorsitzende der allgemeinen Gewerkschaft der Baubranche in Jordanien (GTUCW).


m Vorfeld der diesjährigen COP 28 in Dubai haben die Gewerkschaften konkrete Pläne entwickelt, die von nachhaltigem Vorgehen bei Bauprojekten über Standards und Regelungen für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte bis hin zu Schulungen für Arbeitnehmer reichen, bei denen sie umweltorientierte Bautechniken erlernen, die Integration erneuerbarer Energien und ein verantwortungsvolles Abfallmanagement. Antoun Antoun, der Vorsitzende des Verbands der Baugewerkschaften im Libanon, unterstützte die Forderung nach prinzipienbasierten Partnerschaften mit Arbeitgebern und anderen Akteuren der Branche, um so Klimagerechtigkeit und einen gerechten Strukturwandel für eine zukunftsorientierte Bauindustrie zu erreichen. „Beim Übergang zu saubereren Technologien und Arbeitsweisen sollte kein Arbeitnehmer sich selbst überlassen werden. Wir werden die Unternehmen davon überzeugen, dass menschenwürdige Arbeit, Arbeitsplatzsicherheit, Umschulungsprogramme und Unterstützung für diejenigen Arbeitnehmer geboten werden müssen, die von den Veränderungen in der Branche betroffen sind“, sagte er.