Nigeria: Arbeitnehmer sensibilisieren für den Kampf gegen Asbest

Am 2. November fand ein von der BHI in Abuja (Nigeria) organisiertes Meeting statt, das die Gefahren von Asbest thematisierte und an dem Vertreter des Trade Union Congress (TUC), des Labour Congress von Nigeria (NLC), des Verbands der leitenden Angestellten im Bau- und Ingenieurswesen (CCESSA), der nationalen Gewerkschaft für die Bau-, Möbel- und Holzarbeiter (NUCECFWW), des Arbeitsministeriums, des Verbands der Bauindustrie sowie der Medien teilnahmen.


Die BHI informierte darüber, dass Asbest ein toxisches, hoch krebserregendes Produkt ist, das oft beim Wohnungsbau, in der Schifffahrt und bei sonstigen Haushaltsprodukten vorkommt. Viele Personen sind Asbest ausgesetzt, insbesondere Arbeiter und Endverbraucher.  


Die globale Gewerkschaftsföderation sagte, aus Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehe hervor, dass ca. 125 Mio. Menschen weltweit an ihrem Arbeitsplatz Asbest ausgesetzt sind. Jedes Jahr sterben etwa 170.000 Personen an von Asbest verursachtem Lungenkrebs, Mesotheliomen und Asbestose, die darauf zurückgehen, dass an der Arbeitsstätte eine Asbestgefahr bestand.


Bei diesem Meeting wurden drei (3) zentrale Beobachtungen hervorgehoben:  


  • Es sind aus Nigeria nur unzureichende bzw. gar keine Daten zu Gesundheitsrisiken, die mit Asbest in Verbindung stehen, verfügbar.
  • Informationen über die Art von Produkten, die Asbest enthalten, über damit zusammenhängende Gesundheitsgefahren und Steuerungsmaßnahmen zur Minimierung der negativen Auswirkungen und Risiken für die Endverbraucher sind unzureichend.
  • Die Gesetzgebung bzw. Regelungen zur Asbestverwendung in Nigeria sind unbedeutend; sie lassen zu, dass zahlreiche Arbeitnehmer Asbest ausgesetzt sind.

Die Teilnehmer an diesem Meeting machten den Vorschlag, einen Lenkungsausschuss für einen Think Tank einzurichten, der eine Projektstudie erarbeitet, wie mit einer Kampagne und Lobbyarbeit für das Problem sensibilisiert werden kann. Dieser Plan soll 2022 fertig sein.


Darüber hinaus wurde an das Arbeitsministerium und das Statistische Bundesamt die Bitte herangetragen, eine entsprechende Stelle einzurichten, zu deren Aufgaben es gehört, Informationen und Daten zusammenzutragen und zu verbreiten.


Wichtige Stakeholder wie das Gesundheitsministerium, NECA, NLC, TUC und die Vertreter der Medien wurden außerdem eindringlich gebeten, sich aktiv an der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Gefahren von Asbest zu beteiligen.


Die Teilnehmer erachteten es ebenfalls für notwendig, technische Unterstützung von der BHI und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu bekommen, damit 2022 in Nigeria eine landesweite Kampagne gegen Asbest aufgesetzt werden kann.


Auf politischer Ebene wurde vorgeschlagen, ein Nationales Programm für die Eliminierung von asbestbedingten Krankheiten (NPEAD) einzurichten, damit ein Dokument erarbeitet werden kann, das einen Konsens darstellt und den Umfang des Problems skizziert sowie die Strategien darlegt, wie asbestbedingte Krankheiten der Vergangenheit angehören können.