Türkei: 418 Holzarbeiter im Streik

16 May 2017 03:49

Die türkische Holzarbeitergewerkschaft AGAC-IS nahm am 12. Mai 2017 Streikaktionen auf, um für höhere Löhne zu kämpfen und ihr Recht auf Tarifverhandlungen zu verteidigen. Die 418 Beschäftigten des Betriebs Yildiz Sunta, einem holzproduzierenden Unternehmen in der im Nordwesten der Türkei gelegenen Provinz Kocaeli, hatten zuvor versucht, ein für zwei Jahre geschlossenes Tarifabkommen um sechs Monate zu verlängern.


Der Arbeitgeber hatte Lohnerhöhungen von 8 bis 12 % angeboten, während die Gewerkschaft vor dem Hintergrund der steigenden Lebenshaltungskosten eine Erhöhung der Löhne um 30% gefordert hatte. So erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende Mursel Tasci: „Unsere Mitglieder haben in den vergangenen sechs Jahren hingenommen, dass ihre Löhne nicht erhöht wurden. Damit haben sie große Opfer gebracht. Nun ist es an der Zeit, dass das Unternehmen einer über der Inflationsrate liegenden Lohnerhöhung zustimmt".

Der Streik hat bereits zu erheblichen Auswirkungen auf die Produktion des Unternehmens geführt, die komplett eingestellt werden musste. Die Gewerkschaftsführer und -mitglieder gehen davon aus, dass das Unternehmen die Gewerkschaft in Kürze zur Fortführung der Verhandlungen aufforde.

“Zwar führt das Unternehmen seit 2010 Tarifverhandlungen durch. Allerdings wurde das Thema Löhne aufgrund der andauernd schwierigen wirtschaftlichen Lage nie angesprochen,“ so Tasci. „Die Holzarbeitergewerkschaft und ihre Mitglieder sind entschieden, den Streik solange fortzusetzen, bis sie die geforderte Lohnerhöhung durchgesetzt haben.”