Mitglieder der Bauarbeitergewerkschaft Hongkongs (CSGWU) schlossen sich am 14. Oktober den Protesten gegen einen Plan zu Landerschließung an. Das von der Regierung beschlossene Vorhaben besteht im Bau mehrerer künstlicher Inseln, womit das Problem der Überbevölkerung Hongkongs angegangen werden soll.
„Für diese kostspieligen Vorzeigeprojekte mit geringem Nutzen für die Allgemeinheit werden unsere Steuergelder verschwendet. Die damit in Verbindung stehenden Bauarbeiten werden in den kommenden Jahren nur wenige Arbeitsplätze schaffen,“ erklärt der CSWGU-Vorsitzende Bro Pat Kan Chan. „Das East Lantau Metropolis Project leistet einzig und allein den Geschäften von Carrie Lam und ihren Kontakten aus dem Städtebau Vorschub. Unsere Bauarbeiter brauchen faire Arbeitsplätze!“
An dem Protestmarsch nahmen rund 5.800 Menschen teil. So brachten Arbeitnehmer, Umweltschützer und andere Interessengruppen ihre Bedenken gegenüber dem Inselbauvorhaben zum Ausdruck. In Hongkong leben Zehntausende von Arbeitsmigranten. Die Metropole verfügt über eine boomende Bauindustrie. Allerdings sind die Ängste vor einer Überbevölkerung übertrieben. So wird das Bevölkerungswachstum bald seinen Höhepunkt erreichen und Immobilienentwickler werden weiterhin Konzepte zur Nutzung des Landes ausarbeiten.
Die Kosten für das Projekt werden derzeit auf rund eine halbe Billion Hongkong-Dollar (64 Milliarden US-Dollar) veranschlagt. Damit stellt es das teuerste Entwicklungsprojekt in der Geschichte des Landes dar. Zahlreichen Prognosen zufolge werden die tatsächlichen Kosten jedoch doppelt so hoch ausfallen.