Belgien: Baugewerkschaften prangern Missachtung der Covid-19-Maßnahmen durch Arbeitgeber an

14 April 2020 13:21


Für unsere Mitgliedsverbände in Belgien, ACV BiE und CG FGTB, ist angesichts der Pandemie die Gesundheit der Arbeitnehmer die erste Priorität, doch offenbar sind die Arbeitgeberorganisationen des Bausektors nicht dieser Meinung, denn sie weigern sich, die von den Gewerkschaften geforderten Schutzmaßnahmen zu akzeptieren, die eine Ausbreitung von Covid-19 eindämmen sollen. Diese Haltung seitens der Arbeitgeber erscheint den Gewerkschaften absolut unverantwortlich und inakzeptabel.

Während einige Unternehmen in diesen Krisenzeiten Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit ihrer Beschäftigten auf den Baustellen ergriffen haben, gilt dies für andere Firmen wiederum nicht. Die Gewerkschaften bestehen darauf, dass die Arbeitnehmer nur auf freiwilliger Basis an die Arbeitsstätten zurückkehren sollten. Sie erklärten, dass Arbeitnehmer das Recht haben, die Arbeit zu verweigern, wenn ihre Gesundheit und Sicherheit gefährdet sind.   

Berichten zufolge haben Arbeitgeber in der Bauindustrie bereits Druck ausgeübt, die Branche zu den „notwendigen Arbeiten“ zu zählen, damit der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, als die Regierung noch ein Expertengremium zusammenstellte, um die Reichweite einer möglichen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen zu prüfen. 

ACV BiE und CG FGTB sagten, man müsse eine Liste mit den dringenden Projekten der Baubranche aufstellen und gewährleisten, dass die Arbeitsschutzstandards umgesetzt werden, bevor auf den Baustellen wieder gearbeitet werden darf. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, so die beiden Gewerkschaften, würde man sich weigern, wieder zu arbeiten.

Aktuell zeigen sich die Arbeitgeber nicht bereit, eine Liste derjenigen Arbeiten aufzustellen, die sie für notwendig halten. Auch die sozialen Konsultationen sind bis Mitte Mai ausgesetzt, sehr zur Sorge der Gewerkschaften, der Arbeitnehmer und ihrer Familien.  Hier die Pressemitteilung (auf Französisch)..