Bessere Koordination der Strabag-Gewerkschaften für künftige Verhandlungen

31 October 2019 08:18


Am 16. Oktober trafen sich fünfzehn Gewerkschaftsvertreter aus der Slowakei, Tschechien, Deutschland und Ungarn in der Slowakei, um sich über ihre Erfahrungen mit dem österreichischen Bauunternehmen Strabag auszutauschen. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) der Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH) sowie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Die Veranstaltung wurde durch die Friedrich-Ebert-Stiftung finanziell unterstützt.

Strabag beschäftigt rund 75.000 Mitarbeiter und ist in sechzehn Ländern aktiv. Das Unternehmen hat seinen Sitz überwiegend in Deutschland und Österreich, ist aber auch in Mittel- und Osteuropa sowie in Lateinamerika tätig.  

Da sich die Gesetze der einzelnen Länder voneinander unterscheiden, war ein Vergleich der Beziehungen zwischen den Sozialpartnern in den jeweiligen Ländern schwierig. Dennoch wurden einige Unterschiede herausgearbeitet. So profitieren die Mitglieder der deutschen Gewerkschaft IG Bau von einer Unfallversicherung. Da diese auch für die Arbeitnehmer in den anderen Ländern sinnvoll wäre, sollte diese auch dort durchgesetzt werden. Zu diesem Zweck vereinbarten die Gewerkschaften eine koordinierte Verhandlungsstrategie. 

Die slowakische Gewerkschaft IOZ berichtete über ihre mit Unterstützung der BHI und der IG Bau gemachten Erfahrungen bei der Organisierung von 150 bei Strabag beschäftigten Arbeitnehmern. So berichteten Vertreter der IOZ, dass die größte Herausforderung für die Organisierung der Arbeitnehmer bei Strabag die Tatsache sei, dass die Belegschaft auf viele Länder verteilt ist.  

Coen van der Veer, BHI-Regionalvertreter für Europa erläuterte: „Der einzige Weg, die Arbeitsbedingungen aufrechtzuhalten, zu verteidigen und zu verbessern, besteht darin, mehr Mitglieder für unsere Gewerkschaften zu gewinnen. Am Verhandlungstisch sind die Mitgliederzahlen von zentraler Bedeutung. Wir müssen aus den Erfahrungen der Gewerkschaften in der Slowakei lernen und unsere Aktivitäten zur Gewinnung neuer Mitglieder weiter bündeln.