Die BHI und ihre Mitgliedsorganisationen fordern unabhängige australische Senatoren in einem Schreiben dazu auf, gegen einen Gesetzesentwurf zu stimmen, den die australischen Gewerkschaften als dreisten Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung des Landes bewerten. Dieser Vorschlag zielt nach Ansicht der Gewerkschaften darauf ab, dem Arbeitsministerium oder den Arbeitgebern, beziehungsweise jeder Partei mit einem "ausreichenden Interesse", das Recht zu verleihen, in die demokratische Funktionsweise der Gewerkschaften einzugreifen.
"Dieser Gesetzesvorschlag ist ein Versuch, Gewerkschaftsführer zum Schweigen zu bringen, die Sicherheitsstandards abzubauen, die Inanspruchnahme von Rechten an den Arbeitsplätzen zu vereiteln und die Löhne zu senken“, erklärte Dave Noonan, der für das Bauwesen zuständige Sekretär bei der australischen Gewerkschaft CFMEU, die Arbeitnehmer aus dem Bau-, Holz- und Energiesektor vertritt. „Der Gesetzesvorschlag trägt in keiner Form dazu bei, die reale Krise in der australischen Bauwirtschaft zu beheben. Vielmehr bringt es den Bauherren höhere Gewinne und führt zu niedrigeren Löhnen und schlechteren Sicherheitsbedingungen an den Arbeitsplätzen."
Das geplante Gesetz sieht vier zentrale Änderungen vor. Zum einen enthält es Bestimmungen, die die Einschränkung der gewerkschaftlichen Tätigkeit von Funktionären erleichtern. Des Weiteren lässt das Gesetz eine größere Anzahl an Gründen zu, um die Zulassung einer Gewerkschaft aufzuheben. Darüber hinaus soll im Falle geplanter Gewerkschaftsfusionen geprüft werden, ob ein öffentliches Interesse an dieser Fusion besteht. Zudem sieht das Gesetz ein Verfahren vor, das es Vertretern der öffentlichen Verwaltung ermöglicht, in "dysfunktionale Organisationen" berufen zu werden.
Diese Vorschläge stellen einen Eingriff in die Arbeit von Gewerkschaften dar, der nicht zu akzeptieren ist“, so BHI-Generalsekretär Ambet Yuson. „Gewerkschaften sind demokratische Organisationen. Diese Demokratie ermöglicht, dass die Interessen der Arbeitnehmer angemessen vertreten werden können. Diese Eingriffe in die Funktionsweisen von Gewerkschaften sind höchst undemokratisch, und wir sind stolz darauf, dass sich unsere Mitgliedsorganisationen sich ihnen entschieden widersetzen.
Die BHI ruft dazu auf, die Petition unter folgendem Link zu unterzeichnen https://standupforworkers.com/thanks