Die BHI hat die zunehmende Aggression gegen die Gewerkschaftsbewegung auf den Philippinen verurteilt. So auch die Ermordung von Helen Dacanay, einer Außendienstmitarbeiterin des Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung, durch nicht identifizierte Angreifer in Manila sowie die gleichzeitigen Massenverhaftungen von Gewerkschaftern in Bacolod City und Negros.
Dacanay wurde nach dem Angriff auf sie umgehend ins Krankenhaus eingeliefert, jedoch bei ihrer Ankunft für tot erklärt. Die Polizei untersucht den Vorfall, während der philippinische Arbeitsminister Silvestre Bello III den Mord verurteilt und die Polizei aufgefordert hat, die Verantwortlichen festzunehmen.
Wir verurteilen solche Anschläge aufs Schärfste und fordern eine sofortige Untersuchung, um sicherzustellen, dass Gerechtigkeit geübt wird“, unterstrich der BHI-Generalsekretär. „Unsere Arbeit als Gewerkschafter zur Verteidigung der Arbeitnehmerrechte ist entscheidend für die Bewältigung der chronischen Ungleichheit, unter der unsere Gesellschaft leidet, und wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Menschen, die diese Arbeit leisten, jederzeit sicher sind. Diese Aggression der Regierung Duterte muss ein Ende haben.“
Die Razzien in Bacolod City, für die Durchsuchungsbefehle als Vorwand dienten, die in Quezon City (etwa 700 Kilometer entfernt auf einer anderen Insel) ausgestellt worden waren, fanden gleichzeitig in den Büros progressiver Arbeits- und Frauenorganisationen statt. Siebenundfünfzig führende Köpfe und Mitglieder der betreffenden Organisationen wurden verhaftet, einige von ihnen wegen illegalen Besitzes von Schusswaffen und Sprengstoffen angeklagt. Die Organisationen selbst haben diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen.
Erst letzten Monat wurde auf einem Schulgelände auf zwei Mitglieder der Alliance of Concerned Teachers geschossen. Während Ramil Cabañelez unversehrt blieb, wurde seine Frau Zhaydee von sechs Kugeln getroffen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht; Gewerkschaftsvertretern, die sie besuchen wollten, wurde jedoch von acht bewaffneten Offizieren, die ihr Zimmer bewachten, der Zutritt verweigert.
Im Rahmen der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf, Schweiz, stellte Yuson im Juni 2019 bei einer Sitzung des IAO-Ausschusses zur Anwendung von Normen fest, dass innerhalb der vergangenen drei Jahre der Duterte-Regierung 43 Gewerkschafter getötet worden waren. Bereits damals hatte er erklärt: „Dies ist ein Krieg gegen Arbeiternehmer. Genug ist genug!“
Die BHI appelliert an Arbeitsminister Sylvestre Bello, die Empfehlung der IAO zur Entsendung einer hochrangigen dreigliedrigen Mission zu akzeptieren und bei einer unabhängigen Untersuchung der gemeldeten Morde an Gewerkschaftsführern, -aktivisten und -mitgliedern mit dem UN-Menschenrechtsrat zusammenzuarbeiten. „Wir unterstützen nachdrücklich die Forderung der philippinischen Gewerkschaften an Sekretär Bello, die betroffenen regionalen dreigliedrigen Beobachtungsgremien einzuberufen, um die Morde in verschiedenen Regionen sowie die Massenverhaftungen von Arbeitnehmern zu untersuchen“, schloss Yuson.
Die BHI wird sich der globalen Gewerkschaftsbewegung anschließen und einen weltweiten Aktionstag ins Leben rufen, um am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, gegen die Ermordung von Helen Dacanay zu protestieren.