Brasilien: Endgültiges Asbestverbot

11 December 2017 10:26

 

Der oberste brasilianische Gerichtshof hat den Abbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Asbest im ganzen Land verboten. Mit dieser Entscheidung endet das gesetzliche Vakuum, das nach der im August dieses Jahres getroffenen Entscheidung entstanden war. Die Gesundheit von Arbeitnehmern und Bürgern wird durch dieses Urteil geschützt. Zwei Tage vor der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hatte Eternit, der größte Produzent von Dachmaterialien in Brasilien, angekündigt, den Einsatz von Asbest als Rohmaterial in seinen Produkten einzustellen.

Allerdings war der Beschluss des Eternit-Konzerns nicht darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen guten Willen zeigen bzw. sich für die Umwelt engagieren wollte. Ebenso wenig ging es ihm um die Gesundheit und Sicherheit seiner Arbeitnehmer. So hatte der regionale Arbeitsgerichtshof des Bundesstaates Rio de Janeiro am 23. November – also zwei Tage bevor das Unternehmen bekanntgab, auf den Einsatz von Asbest zu verzichten – in einem Urteil die Erhöhung der Entschädigungszahlung von 30 Millionen Reais auf 500 Millionen Reais beschlossen, für den Fall, dass der Konzern seine Arbeitnehmer weiterhin dem krebserregenden Stoff aussetzt. Bereits im August dieses Jahres hatte das Unternehmen aus demselben Grund 500 Millionen Riais an die Arbeitnehmer seines Standortes im Bundesstaates Minas Gerais zu zahlen.

Durch das definitive Verbot ist dem Einsatz von Asbest nun ein Ende gesetzt. Diese hochgiftige Substanz war bislang schätzungsweise für 50 % der Krebserkrankungen am Arbeitsplatz verantwortlich. Somit ist diese Entscheidung eine große Errungenschaft für die Arbeitnehmer.

Ein grundlegendes Engagement der BHI besteht in der Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen der Arbeitnehmer im Bausektor sowie aller Arbeitnehmer. Aus diesem Grund sind wir über die Entscheidung des Obersten brasilianischen Gerichtshofs, den Einsatz von Asbest endgültig zu verbieten, und damit das Leben einer großen Zahl von Arbeitnehmern zu schützen, hocherfreut.