Embargo gegen Kuba behindert Maßnahmen gegen Covid-19

01 May 2020 03:42

(A banner in Havana reads: "12 hours of blockade deprive 64,000 Cuban patients of insulin." Souce: publico.es)

Die SNTC hat das fortdauernde Wirtschaftsembargo der USA kritisiert, insbesondere während einer Gesundheitskrise. Auch 2019 wieder, nun 28 Jahre in Folge, hat die UN-Generalversammlung eine Resolution beschlossen, die ein Ende der Wirtschafts-, Handels- und Finanzsanktionen gegen Kuba fordert.  

Das Embargo behindert die Maßnahmen gegen Covid-19 in Kuba; die jüngsten negativen Auswirkungen bestanden in der Weigerung der Firmen IMT Medical AG bzw. Acutronic Medical Systems AG, US-Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, Beatmungsgeräte und andere medizinische Versorgungsgüter an Kuba zu liefern.

In einem Schreiben an den SNTC-Generalsekretär kritisierte der BHI-Regionalvertreter für die Region Lateinamerika/Karibik, Nilton Freitas, auf das Schärfste, dass die Sanktionen gegenüber Kuba sogar während der Pandemie verfochten werden. „Wir lehnen diese Politik der Handelsbeschränkungen mit Kuba entschieden ab. Im Kontext einer Pandemie ist wahre, umfassende Solidarität zwischen verschiedenen Völkern und Nationen erforderlich“, so Freitas.

SNTC-Generalsekretär Carlos de Dios Oquendo berichtete zudem, dass in Kuba kein Benzin für die Verteilung von Lebensmitteln verfügbar ist. Außerdem funktioniert das Wassersystem aufgrund der Dürre im Land nicht zu 100 Prozent, jedenfalls in Havanna nicht. Diese Situation führt Berichten zufolge dazu, dass ein Teil der Bevölkerung kein Wasser hat, was aber zur Bekämpfung von Covid-19 auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden unerlässlich ist. Die SNTC sagte, sie arbeitet nach Kräften daran, die Wasserversorgung wiederherzustellen und die Stromversorgung aufrecht zu erhalten; dies ist ihr Beitrag zur Verbesserung der Lage für die Betroffenen.

Trotz dieser Bemühungen gibt es im Land, Stand 30. April, insgesamt 1.467 Covid-19-Fälle und 58 Todesfälle. Diese Zahlen sind unter den niedrigsten in der Region. Darüber hinaus hat Kuba seine internationale Solidarität noch verstärkt und 28.000 Ärzte in 59 Länder geschickt, um die dortigen Gesundheitssysteme zu unterstützen.