Die PGFTU hat sich mit einem dringenden Aufruf an die israelischen Arbeitgeber gewandt, um für die auf dem dortigen Arbeitsmarkt und in den israelischen Siedlungen beschäftigten Arbeitnehmer aus Palästina gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Die Gewerkschaft rief die Arbeitgeber dazu auf, die Gesundheit und Sicherheit aller Beschäftigten zu schützen, auch die der palästinensischen Arbeitsmigranten. Außerdem sollten die Covid-19-Bestimmungen an den Arbeitsstätten vollständig umgesetzt werden, so die Gewerkschaft, einschließlich der Abstandsgebote und umfassender Schutzausrüstung (PPE) für alle Arbeitnehmer
„Die Arbeitnehmer aus Palästina, die für israelische Firmen arbeiten, sollten durch dieselben Gesetze zum Arbeitsschutz abgedeckt sein wie die Beschäftigten aus Israel. Sie sollten nicht das Risiko eingehen, unter gesundheitsfeindlichen Arbeitsbedingungen ohne Schutzausrüstung zu arbeiten“, so der PGFTU-Generalsekretär Shaher Saad.
Der PGFTU zufolge gibt es zwar einen Anstieg der Löhne für die Beschäftigten der Baubranche, von ILS 1.200 auf ILS 1.400 (USD 334-389) während der Krise, doch es besteht nach wie vor ein hohes Risiko für die Arbeitnehmer, da diese Erhöhung sie dazu verleitet, Beschäftigungsangebote anzunehmen, ohne über ihre Gesundheit und Sicherheit nachzudenken. Die Gewerkschaft warnte zudem vor einer ähnlichen Gefahr, die entsteht, wenn Beschäftigte bei einer Firma für medizinische Abfälle keine international anerkannte Arbeitsschutzausrüstung erhalten.
Die Arbeitnehmer aus Palästina sind der Meinung, dass die Löhne, die israelische Arbeitgeber zahlen, mehr als doppelt so hoch sind wie die Löhne im eigenen Land. Doch palästinensische Arbeitskräfte, die in Israel arbeiten, sind nicht durch die Arbeitsgesetze geschützt, die israelische Arbeitnehmer abdecken; darunter fallen Rechte wie etwa Gesundheitsleistungen, Krankentage, Urlaub und andere Arbeitnehmerrechte wie die Nichtdiskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Religion.