Gewerkschaften in Lateinamerika nutzen IRA zur Sicherung von Arbeit und Einkommen

23 April 2020 14:06

Bei einem Online-Meeting haben führende Vertreter der Faber-Castell-Gewerkschaften aus Brasilien und Peru die Lage vor Ort vor dem Hintergrund der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 besprochen. Die BHI und das multinationale Unternehmen Faber-Castell aus Deutschland haben ein internationales Rahmenabkommen (IRA).  

Flávio Moraes, der Vorsitzende der STI Químicos de São Carlos und Koordinator des internationalen Netzwerks der Beschäftigten von Faber-Castell, sagte, dass die Gewerkschaften stärker als je zuvor den sozialen Dialog mit den Firmen fördern müssen. „Unser Netzwerk wird sich in allen Werken für vorbildliches Verhalten einsetzen. Wir werden nicht zulassen, dass Arbeitnehmer einem Risiko am Arbeitsplatz ausgesetzt sind oder dass unsere Rechte beschnitten werden.“

In Brasilien hat Faber-Castell an den Zugängen zu den Werken Wärmekameras und Stirnthermometer im Einsatz, um festzustellen, ob Arbeitnehmer Covid-19-Symptome aufweisen und diese Personen dann isolieren zu können. Ebenso wurden Abwesenheitstage für Risikogruppen genehmigt und die Ansammlung von größeren Gruppen wurde dadurch reduziert, dass es nun mehr Essenspausen gibt, mehr Ein- und Ausgänge sowie um die Hälfte weniger Personen in den Shuttles von und zur Arbeit.

Aus Peru wird berichtet, dass das Werk aufgrund der landesweiten Ausgangssperre komplett geschlossen wurde. Obwohl die Gewerkschaft die Löhne der Arbeitnehmer sichern konnte, sagte die stellvertretende Generalsekretärin der SUTFACAP Peru, Gumercinda Angeles, dass es einem nationalen Erlass zufolge möglich sei, Beschäftigungsverträge ohne Zahlungen auszusetzen. Die Arbeitnehmer bei der peruanischen Tochtergesellschaft sind in Alarmbereitschaft. Sie haben das Unternehmen gebeten, nicht ohne vorherige Gespräche und Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu handeln.